Auf der Oberseite sitzen eine Status-LED sowie der Power-Button. Letzterer wird vornehmlich für den ersten Start des Beamers verwendet. Die Einrichtung eines Android TV-Projektors ist schnell erledigt: Wer schon mal ein Google-Smartphone eingerichtet hat, wird auch hier zurechtkommen. Im Anschluss an die Einrichtung kann der Projektor wahlweise über die Power-Taste am Gerät oder über die Fernbedienung eingeschaltet werden. Die WLAN-Verbindung des Dice erweist sich im Test als stabil. Erfreulicherweise ist der Projektor sowohl mit 2,4 GHz als auch mit 5 GHz WLAN-Netzwerken kompatibel. Für ausreichend Performance im Alltag sorgt ein Amlogic T962X-H. Dem Prozessor stehen zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und 16 Gigabyte interner Speicher zur Seite. Theoretisch hat der Dice genug Leistungsreserven, um nicht nur Full-HD-, sondern auch 4K-Inhalte wiederzugeben. Auf dem Gerät läuft Android TV 9. Der Beamer kann mit Datenträgern im ExFat-Filesystem umgehen. Das smarte Betriebssystem ermöglicht den Zugriff auf eine Vielzahl an Apps. Die meisten Nutzer dürften allerdings vor allem Streaming-Apps verwenden.



YouTube, Amazon Prime und sogar Netflix funktionieren von Haus aus gut. Damit ist der Dice einer der wenigen Android-TV-Projektoren, die keine Drittanbieter-Software für Netflix benötigen. Einen kleinen Umweg muss man allerdings dennoch gehen: Die Installationsdatei kann man sich wie auch schon beim Wemax Nova einfach herunterladen und über einen USB-Stick installieren. Beim ersten Start braucht Netflix etwas Zeit bis die App läuft. Anschließend funktioniert die Anwendung allerdings genauso, wie man es von einem Smart-TV kennt. Ein Umweg über eine Dritt-Anbieter-App ist nicht nötig. Wer schon mal Netflix via Maus-Zeiger bedient hat, weiß, wie bequem die reguläre Bedienung ist.
Dank offiziellem Android TV ist Chromecast mit an Bord. Damit ist es möglich, ein YouTube-Video auf dem Handy rauszusuchen und anschließend auf dem Dice wiederzugeben. Es ist zwar immer mal wieder von Menschen, die einen Fire TV-Stick oder ähnliches an einen smarten Projektor anschließen, zu lesen, nötig ist das aber nicht. Mit an Bord sind einige nützliche Features, wozu u.a. der Autofokus zählt. Mühsames Drehen am Focus-Rädchen entfällt folglich. Gerade, wenn man den Wemax Dice mobil verwendet, bietet sich die Bildanpassung via Vier-Ecken-Korrektur an. Im häuslichen Gebrauch dürfte die digitale Bildanpassung bei guter Heimkino-Planung nicht benötigt werden. Unterwegs allerdings spielt es kaum eine Rolle, ob das Bild nun digital im eigentlichen Bildausschnitt zurechtgezupft wird. Optischen Zoom oder ähnliches bietet kein smarter Android-Projektor in der Preisklasse des Wemax Dice.
Wemax Dice












Den Wemax Dice verwendet unser Kollege Timm Mohn meist in einem komplett abgedunkelten Raum. Bei 700 ANSI-Lumen Helligkeit gilt: Umso dunkler die Umgebung ist, umso besser ist das Endergebnis. Wie stark man abdunkeln muss, hängt von der Tages- und Jahreszeit ab. Im Winter und/oder am Abend kann man durchaus auch mal den Rollladen komplett oben lassen. Das gebotene Leistungspaket des Dice kann überzeugen: Würde man in einem abgedunkelten Raum niemand erzählen, dass das Bild des Dice nur 700 ANSI-Lumen hell ist, dürfte es wahrscheinlich niemanden auffallen.
In Sachen Ton setzt Wemax auf Stereo-Sound mit jeweils 5 Watt Audioleistung. Damit hat der Dice etwas mehr Sound mit an Bord als der XGIMI Halo bzw. Halo+. Dolby Audio wird unterstützt. Bereits beim ersten Start hören sich die Lautsprecher gut an. Manchmal täuscht der erste Eindruck, im Falle vom Wemax Dice allerdings nicht. Vor allem Stimmen kommen gut zur Geltung. Allerdings: Gerade die Höhen könnten aber etwas mehr Fülle vertragen. Ähnlich wie die Konkurrenz kann man den Dice ganz ohne externen Bluetooth-Lautsprecher verwenden. Wer etwas mehr Audioleistung benötigt, kann bspw. eine Soundbar via Bluetooth mit dem Wemax Dice verbinden. Bei der Wiedergabe über eine solche kommt es zu keinen Delays: Die Mundbewegungen passen zum gesprochene Wort. Ton kann auch über den Klinke-Anschluss ausgegeben werden. Wemax gibt an, dass man den Projektor als reinen Lautsprecher verwenden könnte. Besagten Modus erreicht man über den Power-Button der Fernbedienung. In jenem wird der aktuell wiedergegebene Song angezeigt. Der Bluetooth-Lautsprecher-Modus bietet die Möglichkeit, die LED des Wemax Dice abzuschalten.
Ordentliche Akku-Laufzeit
Im Inneren des Wemax Dice steckt laut Hersteller ein 16.000 mAh Akku. Damit kann der Dice auch mobil und ohne Steckdose verwendet werden. Wemax selbst spricht davon, dass man mit dem Dice zwei Filme schauen und insgesamt drei Stunden Akkulaufzeit erreichen könnte. Davon ausgehend sollten die Filme auf jeden Fall nicht länger sein als der aktuelle Minions-Streifen sein. In der Praxis zeigt sich, dass sich die Akkulaufzeit mit reduzierter Helligkeit und Lautstärke maximiert lässt. Geladen wird der Dice über das mitgelieferte Netzteil.Ein Wemax Dice Pro dürfte gern mit einem Ethernet-Port daher kommen. Ein HDMI 3.0- und USB 3.0-Port wären weiterhin wünschenswert. Eine Verbesserung, die auch schon dem Wemax Dice zugutekommen könnte, wäre eine Tragetasche. Dabei sind verschiedene Umsetzungen denkbar: Entweder im Lieferumfang oder zum Nachbestellen. Zwar lässt sich der Dice am Griff tragen, allerdings wäre ein Case bspw. für den Transport im Auto sehr praktisch. Mit einem solchen könnte der Dice vor Beschädigungen geschützt werden. In diesem Zusammenhang wäre auch ein Linsenschutz wünschenswert. Ein Wemax Dice Pro dürfte gern mit 1.000 ANSI-Lumen und Android 11 daher kommen.
Der Wemax Dice ist aber auch vor allem eins: ein portabler Projektor. Der Griff, Akku und Formfaktor zusammen ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Die 2,2 Kilo merkt man beim Tragen des Projektors kaum. Der Beamer teilt sich das Gewicht mit einem MacBook 16 Zoll, welches einem mangels Griff durchaus schwerer vorkommt. Wemax bietet den Projektor für 697,07 Euro an. Im Paket mit einer 120 Zoll großen Leinwand landet man bei 766,78 Euro. Bei Amazon Deutschland ist der Wemax Dice inzwischen auch verfügbar.
Vorteile
- Netflix (fast) ohne Umwege nutzbar
- Ausreichend hell (700 ANSI-Lumen)
- Android TV mit an Bord
- ExFat-Kompatibilität
- Verbindet sich mit 2,4 GHz und 5GHz WLAN-Netzwerken
- Regelmäßige Updates
- 2x5 Watt interne Lautsprecher
- Bluetooth-Fernbedienung
- Akkubetrieb möglich (16.000 mAh lt. Hersteller)
- Praktischer Tragegriff
Neutral
- Kein Ethernet-Port
- Kein Case verfügbar
Negativ
- Kein HDMI 3.0; USB 3.0
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