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31.01.2022  17:33 Uhr 8

Xgimi Halo+: Toller Mobile-Beamer wurde noch weiter entwickelt

Im Jahr 2021 hat der Beamer-Hersteller Xgimi sein Portfolio stark ausgebaut. Neben einem Kurzdistanz-Projektor und der Horizon-Serie, deren Pro-Modell auch 4K unterstützt, ergänzt der Budget-freundliche Elfin die stark ausgebaute Produktpalette. Zwischen den vielen komplett neuen Geräten hat auch der tragbare Xgimi Halo ein Upgrade bekommen. Anders als beim Facelift im vorletzten Jahr ergänzte Xgimi den Projektor dieses Mal nicht nur um einen kleinen Kickstand auf der Unterseite, sondern spendierte dem Halo+ neben Android TV 10 auch etwas mehr Helligkeit und allerlei andere Features, die das Beamer-Erlebnis verbessern.

Das Bild des Projektors löst wie schon beim Vorgänger mit Full HD auf. Eine der wichtigsten Änderungen beim Halo+ ist die Helligkeit der Projektion: Xgimi gibt diese beim Halo+ mit 900 ANSI Lumen an. Das klingt zunächst nach wenig Mehrwert, der Unterschied ist aber in der Praxis direkt bemerkbar. Gerade bei Serien, wo der Direktor am Set wohl vergessen hat das Licht einzuschalten, sieht man nun deutlich mehr vom Geschehen. Der Unterschied lässt sich bspw. sehr gut anhand der ersten Staffel Star Trek Discovery beobachten, in der die Brückenszenen teils praktisch im Verborgenen stattfinden. Zur Bildverbesserung trägt nicht nur das Upgrade der Helligkeit bei, sondern auch die neue X-Vue 2.0 Image Engine. Vergleicht man das Bild des Xgimi Halo mit dem des Halo+ fällt auf, dass Hauttöne auf dem neuen Projektor ein Stück besser dargestellt werden. Der Halo+ ist durch das 100 ANSI Lumen-Upgrade nicht zu einem Tageslicht-Projektor geworden, aber das hat auch sicher niemand erwartet. Das Film-, Serien- und Spieleerlebnis allerdings wurde durch die Verbesserung der Image Engine und der Helligkeit deutlich verbessert. Wer mit dem Bild nicht zufrieden ist, kann verschiedene Bild-Modi ausprobieren oder Feineinstellungen selbst vornehmen. Ein Blick in die Einstellungen lohnt generell: Beim Halo+ ist standardmäßig MEMC aktiviert. Dabei handelt es sich um bewegungskompensierte Bildinterpolation, die jeden Content nach billiger Daily Soap aussehen lässt. Auch wenn diese von Haus aus auf "Mittel" eingestellt ist, empfiehlt es sich, das Feature auszuschalten und nie wieder anzurühren.

Der Hersteller gibt an, dass das Bild des Halo+ bis zu 200 Zoll groß werden kann. Für eine solch große Leinwand muss man natürlich erst einmal Raum haben, folglich konnte unser Kollege Timm Mohn ein derart großes Bild nur außerhalb der eigenen vier Wände testen. Trotz Umgebungslicht schlug sich der Halo+ dabei überraschend gut. Der Feldversuch zeigt: eine Leinwand ist für das Projektor-Erlebnis nicht zwingend notwendig. Wer sich trotzdem eine solche anschaffen möchte, kann sich bspw. die im oben stehenden Video verwendete Celexon Batterie Leinwand V2.0 einmal genauer anschauen. Namensgebend ist hier keine dauerhafte Stromversorgung notwendig. Wer sich nicht sicher ist, ob eine Leinwand wirklich notwendig ist, kann es zunächst ohne eine solche probieren und sein Heimkino später noch upgraden. Die Zeit kann man nutzen, um bspw. auf die eben erwähnte Leinwand zu sparen.

Wanderkennung funktioniert gut

Xgimi spendiert dem Halo+ eine neue Kamera, die nun am unteren Ende der Frontseite angebracht wurde. Diese ist für den automatischen Keystone Prozess, den Focus und die Leinwanderkennung zuständig. Gerade für Privatanwender ist das Feature ein wahrer Gewinn, denn man muss sich bei der Bildanpassung quasi um nichts mehr kümmern. Der Halo+ erkennt, wie er auf eine Projektionsfläche ausgerichtet ist und dreht bspw. automatisch das Bild. Befinden sich störende Objekte vor der Wand, reduziert der Halo+ die Bildgröße automatisch. Möchte man am Endergebnis etwas ändern, kann man im Anschluss an den automatischen Vorgang nochmals selbst Hand anlegen. Natürlich empfiehlt es sich immer, das Bild möglichst gerade auf eine Fläche auszurichten, der Komfort des Halo+ ist dennoch nicht von der Hand zu weisen. Darum wissen auch andere Hersteller und ahmen das Feature in neuen Produkten nach, allen voran der deutlich dunklere, aber teurere Samsung Freestyle.

Auf den ersten Blick hat sich beim Ton nicht viel geändert: Xgimi setzt weiterhin auf zwei 5 Watt Lautsprecher. Diese können erstaunlich laut werden. Wie viel Power die Speaker haben, dürfte man aber kaum in Innenräumen ausprobieren können. Wer mit seinem mobilen Projektor die eigenen vier Wände verlässt und sich nach draußen traut, wird aber schnell feststellen, dass die Lautsprecher auch auf 100 % Lautstärke nicht verzerren. Wer den Projektor mal auf voller Lautstärke hören möchte, schaut sich im oben stehenden Video die Outdoor-Szene einmal genauer an. Ingesamt überzeugt der Ton des Beamers ähnlich wie bei seinem Vorgänger: Je nach Raumgröße und Ausrichtung kann es sogar möglich sein, einen richtigen Soundteppich mit dem Halo+ zu erstellen. In diesem Zusammenhang spielt die Akustik im Raum aber eine große Rolle. Der Halo+ unterstützt Dolby Audio, DTS und DTS-HD. Auch wenn nicht von Xgimi beworben, kann der Halo+ Tonsignale via HDMI ausgeben. Wer bspw. eine Soundbar anschließen und dabei nicht auf Bluetooth zurückgreifen möchte, wird sich über dieses eher undokumentierte Feature durchaus freuen.

Software-seitig hat sich beim Halo+ einiges getan: Dank neuer Hardware im Inneren kommt der Halo+ mit Android TV 10 daher. Xgimi ist dafür bekannt, seine Produkte langfristig mit Updates zu versorgen. Optisch hat sich auf den ersten Blick nicht viel beim neuen Betriebssystem verändert. Einige Verbesserungen bemerkt man allerdings auf den zweiten Blick: Möchte man den Projektor ausschalten, kann man eine Art Ruhezustand wählen, bei dem der Beamer binnen weniger Sekunden nach erneutem Betätigen der Fernbedienung wieder bereitsteht. Das Feature kennt man bereits von anderen Xgimi Projektoren. Es ist gerade für Leute, die ihren Fernseher abgeschafft haben und vollständig auf den Halo+ setzen wollen, sehr nützlich. Enscheidet man sich für das vollständige Abschalten des Projektors lässt sich dieser nur noch durch zweimaliges Betätigen des Power Buttons wieder aktivieren. Xgimi selbst gibt in der Beschreibung an, dass sich dieser Modus vor allem für Ausflüge eignet. Die Verbesserung kommt all denen zugute, die den Halo schon einmal unterwegs ausversehen über die Fernbedienung im Gepäck eingeschaltet und damit die Akkulaufzeit reduziert haben. Das Herausnehmen der Akkus aus der Fernbedienung ist beim Halo+ folglich nicht mehr nötig. Auch der Spiele-Modus wurde aufgebohrt: verwendet man den erweiterten Gaming-Modus, reduziert sich die Verzögerung auf 26,5 ms. Gaming-Monitore oder -Beamer liegen unter diesem Wert. In seiner Produktklasse dürfte der Halo+ trotzdem das Feld anführen und sogar vor den anderen Projektoren aus dem Xgimi Portfolio liegen. Nichts zu meckern gibt es bei den typischen Features von Android TV: Mit an Bord sind der Google Assistant und Chromecast. Die allgemeinen Vor- und Nachteile von Android TV-Projektoren sind bereits ausführlich von unserem Kollegen Timm Mohn beschrieben worden.

Ziemlich genau auf den Nagel trifft es Xgimi bei der prognostizierten Akkulaufzeit: Bei normaler Lautstärke und ohne zu Beginn reduzierter Helligkeit läuft Star Trek Nemesis (https://winfuture.de/news,5858.html) bis zur Mitte des Abspanns durch. Da Xgimi die Akkulaufzeit mit 2 Stunden angibt, liegt der Praxistest nur ganz wenig darunter. Dies ist allerdings nur der Fall, wenn man die Inhalte nicht streamt und Wifi ausgeschaltet hat. Bemüht man für die Unterhaltung bspw. Amazon Prime, reduziert sich die Laufzeit auf etwa 1,5 Stunden. Wer aber bspw. vorab Filme oder Serien in der jeweiligen App herunterlädt, kann nachfolgend einen wie von Xgimi versprochenen zwei Stunden Film am Stück genießen. Ähnlich wie beim Vorgänger reduziert sich bei niedrigerem Akkustand die Helligkeit weiter, um die versprochene Laufzeit zu garantieren.

Xgimi verbessert das Plus Modell seines Projektors in vielen Bereichen. Anders als beim Facelift im letzten Jahr hat der Hersteller den Projektor ein Upgrade verpasst, welches dem "Plus" im Namen wirklich gerecht wird. Weitere Verbesserungen darf Xgimi aber gerne vornehmen: Es wäre wünschenswert, wenn die MEMC-Einstellung in das Setup beim ersten Start des Projektors intrigiert und gerade unerfahrenen Nutzern die Funktionsweise dabei erklärt wird. Bisher ist die Option etwas versteckt und kann durchaus das Erlebnis mit dem Xgimi Halo+ trüben. Auch das Plus-Modell kommt weiterhin ohne native Netflix-Unterstützung daher. Zwar gibt es einen Workaround, noch besser wäre es allerdings, wenn man die App direkt aus dem Play Store herunterladen könnte. Weitere Änderungen im Vergleich zum ersten Halo sind Geschmacksache: Äußerlich ist der Projektor etwas dunkler geworden als der ursprüngliche Halo. Auch das neue Modell kommt mit dem Kickstand, welcher im Alltag praktisch sein kann, auf der Unterseite daher. Trotz einiger Verbesserung kostet der Xgimi Halo+ nur 50 Euro mehr als sein Vorgänger. Zum Start des neuen Projektors ist er direkt beim Hersteller verfügbar. Auf Amazon wird der Xgimi Halo+ bisher nur von Drittanbietern angeboten.

Vorteile

  • Helligkeits-Upgrade auf 900 ANSI-Lumen
  • Hauttöne sehen standardmäßig besser aus
  • Leinwanderkennung und automatische Keystone-Funktion
  • 2x5 Watt Harman/Kardon Lautsprecher
  • Tonausgabe via HDMI möglich
  • Android TV 10 & Regelmäßige Updates
  • Schnellstart Modus sowie komplettes Abschalten mit Sicherheitsfunktion
  • Reduzierte Latenz im Spiele Modus (26,5 ms)
  • ExFat-Support
  • 3D-Unterstützung

Neutral

  • Netflix derzeit nur über Desktop Manager möglich
  • Akkulaufzeit abhängig von WiFi-Nutzung & Helligkeitseinstellungen
  • Interner Speicher könnte größer sein

Nachteile

  • MEMC standardmäßig aktiviert (lässt sich abschalten)
  • Kein USB 3.0
  • Kein optischer Zoom

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Xgimi Halo+
Preis: 849,00 €
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