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07.06.2018  07:36 Uhr 14

Project Natick: Untersee-Datenzentrum Microsofts über Jahre autark

Die Ingenieure bei Microsoft spielen jetzt Datacenter versenken. Kompakte Datenzentren werden im Rahmen des "Project Natick" auf den Grund des Meeres herabgelassen. Die Idee hat man vor über zwei Jahren erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Aus den damaligen frühen Konzepten und Studien sind nun fertige Unterwasser-Container geworden und diverse neu entwickelte Technologien lassen sich in der Praxis erproben.

Das Ziel der Entwickler in der Projektgruppe besteht darin, ein komplett eigenständiges kleines Datenzentrum zu bauen, das man in unmittelbarer räumlicher Nähe des Ortes, an dem es gebraucht wird, installiert - und das dann über mehrere Jahre komplett selbstständig und wartungsfrei seine Arbeit verrichtet. Anfänglich brauchte man noch zwei Jahre, bis die Arbeiten an einem Untersee-Container so weit waren, dass dieser in Betrieb gehen konnte. Diese Zeit will man auf 90 Tage senken, um schnell auf einen neuen Bedarf reagieren zu können.

Eigene Kraftwerke

Das Ganze funktioniert im Grunde so ähnlich wie die kompakten Datenzentren in Schiffs-Containern, die schon vor Jahren entwickelt wurden. Hier geht man aber noch einige Schritte weiter. Unter Wasser wird kein Techniker mehr an die Systeme herankommen, so dass diese sehr verlässlich funktionieren müssen - wenn möglich über fünf Jahre, eine Frist, nach der ein Server ohnehin abgeschrieben wäre. Hinzu kommt, dass die Natick-Container auch vollständig vor Ort mit Energie versorgt werden können. Während das Meereswasser für die Kühlung sorgt, kommt der Strom für die Geräte aus einer Mischung aus Wind- und Sonnen-Energie sowie Modulen, die aus den Gezeiten-Strömungen und den Wellen an der Meeresoberfläche Energie gewinnen.

Alle Ansprüche hat man aktuell noch nicht erfüllt, ist aber auf dem Weg. Da bei einem IT-Unternehmen wie Microsoft relativ wenig Erfahrungen mit Projekten in Offshore-Regionen vorhanden sind, haben sich die Entwickler mit Fachleuten des European Marine Energy Centre zusammengetan. Die neuesten Test-Datenzentren wurden jetzt gemeinsam an den schottischen Orkney-Inseln versenkt.
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