WikiLeaks: "Ihr könnt uns nicht hacken" - OurMine: "Halt mein Bier"

Witold Pryjda, 31.08.2017 13:36 Uhr 12 Kommentare
Die Hacker-Gruppe OurMine hat sich in letzter Zeit häufig mit Angriffen auf Branchengrößen wie HBO und PlayStation in der Öffentlichkeit präsentiert, vor allem Social Media-Konten geraten in deren Visier. Aktuell hat man sich hingegen die WikiLeaks-Webseite vorgenommen, allerdings hat das die Whistleblower-Seite gewissermaßen herausgefordert. Ob das tatsächlich ein "Hack" war, ist aber fraglich.

OurMine gegen WikiLeaks
Angeblicher 'Angriff' auf WikiLeaks

Wer derzeit auf die Webseite von WikiLeaks geht, der findet dort nicht wie gewohnt das Angebot der Enthüllungsplattform, sondern lediglich die Fehlermeldung "Diese Website ist nicht erreichbar". Das haben WikiLeaks bzw. der dafür zuständige Hoster auf den ersten Blick womöglich selbst veranlasst, da die Seite zuvor von Hackern übernommen und verändert ist, Fachleute nennen das auch "defaced".

Verantwortlich dafür war OurMine. Die Hacker-Gruppe hat zuletzt diverse Angriffe durchgeführt. Eigenen Angaben nach wollte man damit aber "nur" für die eigenen Dienste werben, zu Datendiebstahl kam es dabei offenbar nicht.

Im Fall von Wikileaks hat OurMine einen ähnlichen Hinweis hinterlassen, zumindest beginnt die Nachricht der Hacker so: "Hi, hier ist OurMine (Security Group). Macht euch keine Sorgen, wir testen nur euren... blablabla". Wenig später wird klar, dass der Hack nicht dem üblichen Modus Operandi der Gruppe entspricht: "Oh, wartet, das ist kein Sicherheitstest! WikiLeaks, erinnert ihr euch als ihr uns aufgefordert habt, euch zu hacken?"

Die Hacker spielen damit auf einen Aufruf von Anonymous an, demnach hätten diese bereits 2015 Falsch-Informationen in Bezug auf einen angeblichen WikiLeaks-Hack verbreitet, dies sei laut OurMine nun die Rechnung dafür.

DNS gekapert?

Mittlerweile hat sich allerdings herausgestellt, dass man hier nicht von einem Hack sprechen kann, da OurMine wohl "nur" die DNS manipuliert bzw. gekapert hat. Die Sicherheit von WikiLeaks selbst dürfte also nicht kompromittiert worden sein, entsprechend bekommt die Hackergruppe nun auf Twitter einiges an Spott ab.
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