Assange bietet gefeuertem Google-Mitarbeiter Job bei Wikileaks an

Witold Pryjda, 09.08.2017 17:14 Uhr 28 Kommentare
Der "Fall" James Damore wird seit kurzem im Internet besonders emotionell diskutiert. Denn der mittlerweile ehemalige Google-Mitarbeiter hat in einem Dokument Frauen als nicht gleichwertig zu Männern bezeichnet, diese seien aus biologischen Gründen nicht in der Lage, bestimmte Aufgaben genauso gut wie Männer zu erfüllen. Damore meinte damit aber nicht etwa körperlich anstrengende Jobs, sondern explizit auch Coder-Aufgaben bei Firmen wie Google. Er kritisierte damit auch die "politisch korrekte Monokultur" beim Suchmaschinenriesen. Die Angelegenheit wird sicherlich noch eine ganze Weile für Wirbel sorgen, auch weil viele anzweifeln, dass das tatsächlich ein berechtigter Kündigungsgrund gewesen sei.

Jobangebot

Als erste sprangen James Damore zahlreiche Mitglieder der rechtsgerichteten so genannten Alt-Right-Bewegung zur Seite, zu den Unterstützern hat sich wenig später auch WikiLeaks-Gründer Julian Assange gesellt. Der immer noch in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzende Australier meinte per Tweets, dass "Zensur etwas für Loser ist" und er dem Gefeuerten einen Job bei Wikileaks anbieten könne.

Laut Assange seien Entlassungen kein legitimes Mittel. Statt auf diese Weise auf das "höfliche Ausdrücken von Ideen" zu reagieren, sollte man mit Gegenargumenten antworten, so Assange. Allerdings kann man auch die Einstellung des Wikileaks-Chefs zum Feminismus und zur politischen Korrektheit vorsichtig formuliert als kompliziert bezeichnen.Damore selbst erwägt derzeit wohl, gegen seine Entlassung zu klagen.

Geschummelt

Ein zentraler Punkt der Debatte ist, dass Damore "biologische" Gründe in seinem Manifest anführt. Und hier dürfte er etwas geschwindelt haben: Denn Damore hat u. a. auf LinkedIn angegeben, dass er einen PhD-Abschluss in Biologie habe. Die Harvard-Universität hat allerdings mitgeteilt (via Business Insider), dass er keinen entsprechenden Abschluss hat. Damore selbst hat diese Angabe von seinem Profil beim Karrierenetzwerk mittlerweile entfernt.
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