Tumblr steht vor einer extrem ungewissen Zukunft

Christian Kahle, 30.06.2017 11:42 Uhr
Die Übernahme und faktische Zerschlagung Yahoos war vielen Nutzern im Grunde herzlich egal - immerhin liegen die großen Tage des Portals weit in der Vergangenheit. Die große Frage ist aber weiterhin, was mit den populären Tochtergesellschaften passiert. Exemplarisch steht beispielsweise Tumblr zur Diskussion. Die Blogging-Plattform ist extrem populär und bringt es auf Nutzerzahlen, die sich mit der Facebook-Tochter Instagram messen lassen. Tumblr ist zu einem festen Bestandteil der Internet-Kultur geworden, was Yahoo im Jahr 2013 letztlich auch veranlasste, die Plattform für eine Milliarde Dollar aufzukaufen. Allerdings hat die Seite nun wohl das Problem, plötzlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gemessen zu werden.

Laut einem Bericht des New York Magazine sind nach der Übernahme Yahoos durch Verizon bereits Entlassungen im Tumblr-Team durchgeführt worden. Und wie es für den Rest weitergeht, ist noch völlig unklar. Denn ein Konzept, wie die Seite wirtschaftlich arbeiten könnte, gibt es bis heute nicht.

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Werbung ist kompliziert

Tumblr-Gründer David Karp hatte sich lange dagegen gewehrt, Werbung in die Timelines der Nutzer zu integrieren. Andere Optionen mit der Plattform Geld zu verdienen haben nie wirklich funktioniert. Als man irgendwann notgedrungen dann doch Anzeigen aufnehmen wollte, wurde es schwer Kunden zu finden. Denn Werber wollen ihre Reklame in einem halbwegs kalkulierbaren Umfeld veröffentlichen. Bei Tumblr ist hingegen völlig unklar, ob ein Banner plötzlich inmitten romantischer Landschaften, lustiger Tierfotos oder porngrafischer Inhalte auftaucht.

Insofern bleibt den Fans der Seite aktuell nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass Verizon ausreichend Geduld mitbringt, um vielleicht eines Tages doch noch Gewinne aus der Plattform zu ziehen. Möglicherweise findet sich ja auch ein Käufer. Vorsichtshalber sollte man sich aber wohl darauf einstellen, dass immerhin die Option einer Schließung im Raum sein wird - und sei es nur, um letztlich nicht komplett überrascht zu werden.
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