Auf den angeschlagenen Smartphone-Hersteller Blackberry kommt plötzlich ein warmer Geldregen zu. Das Unternehmen wird sehr kurzfristig fast eine Milliarde Dollar vom Chipproduzenten Qualcomm überwiesen bekommen. So sieht es eine nun getroffene Einigung in einem Rechtsstreit vor.
In der Auseinandersetzung ging es um Lizenzzahlungen, die Blackberry über mehrere Jahre an Qualcomm getätigt hatte. Hier fühlte man sich äusserst ungerecht behandelt und sah die Forderungen daher auch als völlig überzogen an. Bevor es aber zu einem längeren Prozess kommen konnte, trafen beide Parteien vor einigen Wochen eine Einigung. Eigentlich sollte dieser Tage noch einmal über den genauen Betrag verhandelt werden, doch das hat sich nun erledigt.
Vor Gericht hätte Blackberry vielleicht sogar noch mehr aus der Sache herausholen können. Doch da es dem Unternehmen ohnehin nicht sonderlich gut geht, hielt man es wohl für wesentlich besser schnell eine ordentliche Summe kassieren zu können. Immerhin sicherte Qualcomm zu, diese noch vor dem Beginn des neuen Monats komplett an Blackberry zu überweisen. Somit kommt eine Summe auf den Konten an, die etwa dem Umsatz der letzten drei Quartale entspricht.
Ein weiteres Ergebnis der Einigung ist es, dass man öffentlich Schulterschluss demonstrierte. Beide Unternehmen würden weiterhin als geschätzte Technologiepartner zusammenarbeiten, hieß es. Das dürfte vor allem für Blackberry von Bedeutung sein, wenn man zumindest ein Stück weit mit der Konkurrenz mithalten will.
Für Qualcomm hat die Sache den Vorteil, dass man sich eines Schauplatzes in einem recht umfangreichen Streit mit diversen Kunden entledigt hat. Qualcomm wird von einer ganzen Reihe von Unternehmen vorgeworfen, unfaire Lizenzgebühren zu verlangen. Und hier sind Gegner dabei, die wesentlich mehr Schlagkraft haben als Blackberry - darunter Samsung, Intel und Apple.