Die Grundlage des Tools, das Adrien Guinet von Quarkslab entwickelt hat, stellt die Tatsache dar, dass sich auf den fraglichen Rechnern teilweise noch der Key rekonstruieren lässt, mit dem die Daten von der Ransomware verschlüsselt wurden. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass das System seit dem Auftreten der Infektion nicht neu gestartet wurde. Damit dürfte die Software vermutlich nur Leuten helfen, die sich sogar jetzt noch den Schädling einfangen, da ansonsten sicherlich in vielen Fällen bereits eine Abschaltung des Computers erfolgt ist.
Das Programm Wannakey funktioniert aktuell auch definitiv nur unter Windows XP und dort auch nicht mit Garantie. Der Entwickler selbst gibt in den Voraussetzungen für einen Erfolg an: "Du brauchst etwas Glück." So gibt es auch einige andere Nutzer, die mit dem Tool unter Windows XP keinen Erfolg hatten.
Wenig Hoffnung für andere
Konkret funktioniert Wannakey so, dass es die Primzahlen, auf denen der jeweilige Schlüssel basiert, auf einem Windows XP-System mit etwas Glück rekonstruieren kann, bevor diese gelöscht werden. Der Grund dafür liegt in einer kleinen Fehlfunktion im Zusammenspiel zwischen dem Betriebssystem und der Malware.Letzteres ist im Grunde eine schlechte Nachricht für all jene, die auf anderen Systemen von WannaCry betroffen sind. Denn diese können eher nicht darauf hoffen, dass hier ein Ansatz gefunden ist, mit dem sich die Verschlüsselung bald auch einfach auf allen anderen Systemen brechen lässt. Als zusätzliches Problem steht bei WannaCry natürlich noch der Zeitfaktor im Raum: Wird das Lösegeld nicht in einer Frist von wenigen Tagen bezahlt, werden die verschlüsselten Daten komplett gelöscht.