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Türkei ordnet sofortige Blockade der Online-Enzyklopädie Wikipedia an

Türkische Provider sperren Medienberichten zufolge seit Samstagmorgen den Zugriff auf die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Der Hintergrund zu der Onlinesperre ist derzeit noch vollkommen unklar, es gibt keine offizielle Stellungnahme.
World Economic Forum (CC BY-SA 2.0)
29.04.2017  13:38 Uhr
Gerüchten zufolge soll der Zugriff auf die Online-Enzyklopädie Wikipedia aber aufgrund von angeblichen politischen Sympathie-Bekundigungen und der Unterstützung nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei angeordnet worden sein. Bisher soll es sich bei der Sperre um eine Maßnahme nach einer vorläufigen administrativen Verfügung durch die Behörde für Informations- und Kommunikationstechnologie handeln. Diese vorläufige Anordnung muss innerhalb der nächsten Tage von dem Verfassungsgericht geprüft und inhaltlich bewertet werden.

Behördenanordnung

Wie das Nachrichtenmagazin der Spiegel schreibt, hatte die türkische Behörde für Informations- und Kommunikationstechnologie die Anordnung "nach technischer Analyse und rechtlicher Erwägung auf der Grundlage von Gesetz Nummer 5651" an die Provider herausgegeben.

Die Provider werden damit gezwungen, den Zugriff auf die Wikipedia in jeder Sprache mit sofortiger Wirkung zu unterbinden. Die Webseite Turkey Blocks hatte zuerst über die Sperrung berichtet. Die allgemeinnützige Organisation überwacht seit fast zwei Jahren Sperrverfügungen der Regierung gegen bestimmte Nachrichten- und Informationsseiten sowie gegen die sozialen Netzwerke. Zuletzt hatten die Behörden auch die Benutzung von beliebten Kommunikationsdiensten wie WhatsApp verhindert. Aktuell soll die Türkei über zehntausend Internetseiten blockieren.

Die Wikipedia gehört weltweit zu den meistbesuchten Internetseiten, derzeit steht sie auf Platz 5 nach Google, YouTube, Facebook und Baidu.

Siehe auch: Verhaftungswelle: Türkei sperrt WhatsApp & Co. um Protest zu stoppen

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