BlackBerry hat von einem Schiedsgericht in San Diego eine Rückzahlung vom langjährigen Partner Qualcomm zugesprochen bekommen: Die Kanadier erhalten demnach 814,9 Millionen US-Dollar, zuzüglich Zinsen und Anwaltsgebühren.
BlackBerry ist damit nun allem Anschein nach der erste Lizenznehmer, der sich von Qualcomm erfolgreich eine Rückzahlung erstritten hat. Die vorbörslichen Aktien-Kurse im US-Handel stiegen nach der Bekanntgabe um über 17 Prozent an.
Dem US-Chip-Gigant Qualcomm weht nun seit geraumer Zeit ein anderer Wind entgegen: Einige seiner Lizenznehmer haben sich bereits öffentlich über das Quasi-Monopol und den ihrer Ansicht nach überzogenen Forderungen von Qualcomm beschwert. Häufig ist dabei die Rede von erpresserischen Methoden und Gängeleien. Von BlackBerry hatte man bislang allerdings keine bösen Worte gehört und auch von dem Rechtstreit war nur wenig nach außen gedrungen.
Während es damit für BlackBerry nun erfolgreich lief, hat Qualcomm sehr uneinsichtig auf die Entscheidung des Schiedsgerichts reagiert. Der Konzern gab in einer offiziellen Stellungnahme bekannt, dass man laut dem Urteil des Gerichts nun die Teil-Rückzahlung der Lizenzzahlung plus Zinsen und Anwaltsgebühren wohl oder übel vornehmen werde.
Schadensbegrenzung
Man gab aber unmissverständlich zu verstehen, dass man sich ein anderes Urteil gewünscht hatte: "Obwohl wir nicht mit der Entscheidung einverstanden sind, sie ist verbindlich und nicht anfechtbar." Zudem unterstrich der Chip-Riese, dass sich die Schiedsgerichtsentscheidung ganz klar nur auf diesen einen Vertrag mit Vorauszahlungsbestimmungen zwischen BlackBerry und Qualcomm beziehe. "Das Urteil wird keine Auswirkungen auf Vereinbarungen mit einem anderen Lizenznehmer haben."
Qualcomm muss nun an BlackBerry insgesamt fast eine Milliarde US-Dollar zahlen, heißt es aus Kreisen die mit dem Fall vertraut sind. Die Lizenz-Rückzahlung von 814,9 Millionen US-Dollar bezieht sich auf die Jahre von 2010 bis 2015. Damals hatte BlackBerry den damaligen Vertrag gekündigt und neu verhandelt.