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Wikileaks: CIA betreibt eine Cyberwar-Abteilung in Frankfurt am Main

Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hat einige brisante Papiere über die Hacker-Aktivitäten der CIA veröffentlicht, nach denen die Amerikaner eine geheime Zentrale in Frankfurt am Main betreiben. Von dort aus soll die USA Cyberangriffe koordinieren und Schadsoftware aller Art entwickeln.
07.03.2017  19:12 Uhr
Die Meldung über die verdeckt aus Frankfurt operierende Cyberwar-Abteilung, genannt "Engineering Development Group EDG" ist dabei nur ein kleiner Teil der neuen Veröffentlichung von WikiLeaks. Ein weiteres heikles Thema sind angeblich geknackte Betriebssysteme. Laut dem Leak soll die CIA Exploits für nahezu jedes System vorhalten, um über die Ausnutzung von Zero-Day-Lücken Zugriff auf fremde Computer zu erhalten, um Personen, Firmen und Staaten weltweit auszuschnüffeln.

"Center for Cyber Intelligence"

Die Entwicklerabteilung EDG soll dabei seit Jahren von Frankfurt am Main aus Cyberangriffe vor allem innerhalb Europas, aber auch nach China, Afrika und den Nahen Osten koordinieren. Die Einheit sitzt demnach im Generalkonsulat der USA. Sie sind ein Teil der rund 5.000 Mitarbeiter starken "Center for Cyber Intelligence"-Einheit, die beim CIA-Hauptsitz in Langley, Virginia untergebracht ist.

Whistleblower Edward Snowden hat sich die CIA-Dokumente bereits intensiv betrachtet, teilte er auf Twitter mit. Er hält die Daten für authentisch und will sich weiter zu den verschiedenen Details des Leaks äußern:

Vault 7

Die von WikiLeaks veröffentlichten Dokumente sind Teil eines CIA-Handbuches namens DEVLAN und stammen größtenteils aus dem vergangenen Jahr, sind also aktuell. Sie wurden von einem Mitarbeiter weitergereicht, um "die Diskussion über die CIA und ihr NSA-ähnliches System" anzustoßen, nachdem bisher vor allem die NSA im Fokus der Berichterstattung stand. Nun können sie Nutzer weltweit unter dem Titel Vault 7 - CIA Hacking Tools Revealed einsehen.

Anfrage an die Bundesregierung

Um die Veröffentlichung aufzuarbeiten, hat laut Tagesschau.de bereits der NDR eine schriftliche Anfrage an die Bundesregierung verschickt. Man erwartet Aufklärung über eine derartige Cyberwar-Einheit, die in Deutschland tätig ist, wenn sie auch rein formell von amerikanischen Boden aus agiert. Bislang gibt es aber noch keine offizielle Stellungnahme zu den Anschuldigungen aus den Dokumenten. Der NDR hat dazu auch bei der CIA um ein Statement gebeten.

Mehr dazu: Bundeswehr arbeitet an offensiver Cyber-Abwehr zum Schutz ihrer Rechner
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