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CyanogenMod bald mit neuem Namen? Neuanfang nach Aus für Cyanogen OS

CyanogenMod-Gründer Steve Kondik will offenbar am liebsten gar nichts mehr mit der von ihm einst mitgegründeten Firma Cyanogen Inc. zu tun haben, die eigentlich versuchte, mit einer Art kommerzieller Version Hersteller anzusprechen. Kondik feuerte jetzt massiv gegen die neue Führung von Cyanogen Inc., wobei sich auch abzeichnet, dass das Open-Source-Projekt CyanogenMod unter Umständen Veränderungen erfahren wird.
30.11.2016  18:36 Uhr
In einem Eintrag in der CyanogenMod Entwickler-Community bei Google+ beklagt Kondik massives Missmanagement der Firma Cyanogen Inc. und deutet laut Android Police an, dass er das von ihm mitgegründete Unternehmen hinter sich lassen will. Offenbar will er sich wieder ganz auf CyanogenMod konzentrieren, wobei sich durch den Abschied von Cyanogen Inc. einige Probleme ergeben könnten. Kondik wirft seinem Mitgründer Kirt McMaster vor, er sei frustiert gewesen, weil er nur für das Tagesgeschäft verantwortlich war und nicht über die Vision hinter dem Unternehmen entscheiden durfte. Dies sei auch der Grund für seine zweifelhaften Äußerungen in den Medien gewesen - McMaster hatte unter anderem erklärt, man wolle mit Cyanogen OS künftig "Google eine Kugel in den Kopf jagen" und zu einem führenden Betriebssystem-Anbieter aufsteigen.

Letztlich habe McMaster aus dieser Unzufriedenheit heraus eine Reihe von "schlechten Geschäften" geschlossen, während Kondik nach eigenen Angaben keine Möglichkeit hatte, dies zu verhindern. So haben er als zweitwichtigster Mitarbeiter zwar versucht, den Schaden unter Kontrolle zu halten und darauf gehofft, dass nicht jeden Tag neuer Schaden angerichtet werde, doch letztlich scheiterte er.

Besonders schlimm seien die internen Konflikte bei Cyanogen Inc. gewesen, da das Unternehmen so zu einem schlechten Arbeitsplatz geworden sei. Kondik sprach sich allerdings auch nicht von jeder Verantwortung für die Probleme frei. Auch er habe Fehler gemacht, viele Freunde verloren und vor allem am Anfang (also kurz nach der Gründung von Cyanogen Inc.) den falschen Leuten vertraut. Was er bei Cyanogen Inc. aufzubauen versuchte, sei nun aber vorbei, so Kondik.

Noch ist aber offen, was Kondik als nächstes vor hat. So steht offenbar im Raum, die Entwicklung CyanogenMod wieder mit voller Kraft voranzutreiben und dabei unter anderem mit Unterstützung der Community und Crowdfunding-Geldern eine Non-Profit-Organisation rund um das Projekt aufzubauen. Problematisch wird dabei aber, dass Cyanogen Inc. einige Rechte an den Markennamen rund um Cyanogen und CyanogenMod hält.

Laut Kondik sei es daher möglich, dass CyanogenMod neu abgespalten werden muss, um die Entwicklung der Plattform voranzubringen, wobei dann auch ein neuer Name nötig sein könnte. Noch scheint die Zukunft der Cyanogen Inc. aber äußerst unsicher, wobei nicht einmal geklärt ist, ob Kondik überhaupt noch bei der Firma angestellt ist. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass es neue Entlassungen gab und das bisherige Hauptquartier von Cyanogen Inc. in Seattle bis Jahresende geschlossen werden soll.
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