Donald Trump nimmt es mit der digitalen Sicherheit für seine Unternehmen und damit auch mit der Sicherheit für seine Kunden nicht ganz so genau, meint Sicherheitsforscher Kevin Beaumont. Er hat sich Server von Trumps Hotels und anderen Konzernteilen angeschaut und ein vernichtendes Urteil gefällt.
Die Newsseite Motherbord nennt den Fall den Gipfel der Ironie. Ausgerechnet Donald Trump, der sich als oberster Wachhund in der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton aufgetan hatte, lässt seine Unternehmen mit hoffnungslos veralteter Software laufen. Kevin Beaumont schaute sich die Unternehmensserver an - die im Übrigen mit Windows Server 2003 laufen, das seit vergangenem Jahr, zehn Jahre nach dem letzten Versionsupdate, nicht mehr von Microsoft supported wird. Seit über einem Jahr gibt es für diese alte Windows Server-Version keine Sicherheitsupdates mehr. Sicherheitslücken bleiben seither ungepatched. Ähnlich sieht es auch bei dem zweiten System aus, den Internet Information Services 6 - hoffnungslos veraltet.
Microsoft warnt
Seit Jahren beschwört Microsoft betroffene Unternehmen, mehr für die IT-Sicherheit zu tun und vor allem zeitnah auf aktuelle Systeme umzuschwenken. Als Mitte 2015 auch für die letzten Versionen von Windows Server 2003 beim erweiterten Support Schluss war, gab es dabei noch erstaunlich viele Großkonzerne, die noch nicht den Wechsel eingeleitet hatten. Verlässliche Zahlen gibt es zwar nicht, es hieß aber, dass allein in Asien nur jedes zweite Unternehmen, das Windows Server einsetzt, schon eine neuere Version am Start hatte.
Zudem ist in der aktuelle Phase der Wahl zum US-Präsidenten die Cybersecurity ein wirklich heikles Thema. Laut eigener Aussage war Sicherheitsforscher Kevin Beaumont deshalb auch entsprechend überrascht, als er sich die IT-Infrastruktur in Trumps Unternehmen angeschaut hat. "End-of-Life Software will man nicht sehen, vor allem nicht bei Wirtschaftsunternehmen, das ist ein Problem", so Beaumont. So eine Serverstruktur sei ungemein gefährlich.