Wer sich vor einiger Zeit ein Tablet mit dem ziemlich erfolglosen Windows RT gekauft hat und dieses inzwischen mit einem anderen Betriebssystem nutzt, um mehr Möglichkeiten zu haben, sollte unbedingt auf die Installation des neuesten System-Updates verzichten.
Mit dem Patch Day der vergangenen Woche wurde nämlich auch eine Lücke in Windows RT geschlossen, die eine Verwendung alternativer Betriebssysteme auf den Geräten ermöglichte. Der Zugangspunkt wurde von Hackern genutzt, um eine Manipulation in den Bootloader einzuschleusen und die Sicherheits-Features auszuschalten, die eigentlich eine Installation von fremden Betriebssystemen verhindern.
Im von Microsoft vorgesehen Normalfall ist das ganze Tablet abgedichtet. Ausgeführt wird ausschließlich solcher Code, der mit einer kryptographischen Signatur bestätigen kann, dass er vom Redmonder Konzern für den Betrieb auf den Geräten zugelassen ist. Das soll verhindern, dass Angreifer eigenen Schadcode in das System schleusen und zur Ausführung bringen.
Startmenü für Windows 8.1 RT
Schon während der ursprünglichen Entwicklung des Betriebssystems hatten Microsoft-Programmierer aber eine Hintertür eingebaut - ob nun wissentlich oder aus Versehen ist nicht bekannt. Diese konnte aber genutzt werden, um das Code-Signing zu umgehen und ein fremdes Betriebssystem auf dem jeweiligen Tablet zu installieren. Der in der vergangenen Woche veröffentlichte Patch blockiert diese Möglichkeit nun aber.
Das dürfte für Besitzer eines Windows RT-Tablets im Zweifelsfall recht ärgerlich sein. Denn mit dem originalen Betriebssystem lässt sich nur noch in einem bestimmten Rahmen arbeiten. So dürfte das System ausreichen, wenn man hauptsächlich im Browser arbeitet. Interessante native Anwendungen gibt es für Windows RT-Tablets aber nur wenige, denn das System fand nie eine ausreichend hohe Verbreitung, um viele Entwickler anzuziehen. Besitzer von RT-Tablets verwenden daher inzwischen häufig auch ein passendes Linux oder Android.