Telekom, Telefónica & Vodafone: Allianz gegen Netzausfälle in Arbeit

John Woll, 04.07.2016 17:40 Uhr 3 Kommentare
Die Telekom und Vodafone haben Gespräche aufgenommen, um eine technische Lösung für die Zusammenarbeit bei Mobilfunk-Netzausfällen zu entwickeln. Jetzt hat auch Telefónica Interesse an einer solchen Allianz bekundet. Mit nationalem Roaming könnten sich die Konkurrenten bei Störungen gegenseitig unter die Arme greifen.

Allianz gegen Ausfall

Wie die Bild Zeitung in ihrer Online-Ausgabe berichtet, soll sich der O2 & E-Plus-Konzern Telefónica an die Telekom gewandt haben, um dem Konzern eine Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Netzausfällen im Mobilfunkbereich vorzuschlagen. Nachdem die Telekom vor rund zwei Wochen mit schwerwiegenden Störungen zu kämpfen hatte, unterbreitet der spanische Konzern jetzt das Angebot, sich bei Ausfällen gegenseitig zu unterstützen.

Entwicklung des Mobilfunks
Infografik: Entwicklung des Mobilfunks

Wie schon Ende letzten Monats bekannt wurde, befindet sich auch der dritte große deutsche Mobilfunkanbieter Vodafone bereits mit der Telekom im Gespräch um die Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit bei Störungen auszuloten. Laut Bild-Informationen hatte bereits ein erster Austausch von Telekom, Telefónica und Vodafone stattgefunden, eine baldige Einigung ist aber wenig wahrscheinlich, da noch "einige Probleme zu lösen" sind. Vodafone betont, dass man sich zunächst auf kritische Infrastruktur wie Energieversorger und Krankenhäuser konzentrieren müsse.

Die Idee der Mobilfunknetz-Allianz ist dabei einfach erklärt: Kommt es zu Netzausfällen, könnten sich die Konkurrenten gegenseitig aushelfen. Unter anderem wäre das in Form eines nationalen Roamings denkbar, das zumindest schon einmal die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation weiter ermöglichen könnte. "Wir stehen hier noch ganz am Anfang", so ein Telekom-Sprecher

Immer dringender

Dass es von den Netzbetreibern klug wäre, mit der Konkurrenz in Sachen Störungen zusammenzuarbeiten, zeigen die letzten Wochen und Monate sehr deutlich. Im März hatte Vodafone mit einer weitreichenden Störung zu kämpfen, im Juni versagte dann das Telekom-Netz wegen eines Problems bei der Authentifizierung der Nutzer-SIM-Karten. Außerdem gibt es immer mehr Anwendungen, die auf eine ständige Anbindung ans Netz angewiesen sind. Bestes Beispiel: Neue Herzschrittmacher-Typen sind über Mobilfunk mit Leitstellen vernetzt und senden einen Notruf, wenn der Patient Kammerflimmern hat - hier kann ein Netzausfall entsprechend lebensgefährlich werden.
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