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Mehr Verschlüsselung dank Leak: Amazon-Technikchef lobt Snowden

Whistelblower Edward Snowden hat mit seinen Enthüllungen rund um die Überwachungsprogramme von NSA & Co. für einen deutlichen Anstieg der Nutzung von Verschlüsselungstechniken gesorgt - so zumindest die Beobachtung des Amazon-Technikchefs.
Fraunhofer
15.04.2016  18:45 Uhr

Snowden Leak macht Daten sicherer

Vor rund drei Jahren hatte Edward Snowden mit dem Leak von internen Dokumenten anglo-amerikanischer Geheimdienste aufgedeckt, dass sich Nutzer nicht auf die Sicherheit ihrer Daten verlassen können, da staatliche Stellen mit fast unbegrenzten Mitteln und offensichtlich zweifelhaften Moralvorstellungen generell Zugriff auf private Daten nehmen wollen und können. Auch wenn über die Auswirkungen des Snowden-Leak an vielen Stellen weiter fleißig diskutiert wird, ist sich Amazon-Technikchefs Werner Vogels ganz sicher, dass dieses einen großen Einfluss auf die IT-Welt hatte.
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Wie Vogels in einem Interview mit der dpa in Berlin mitteilt, ist Snowden seiner Meinung nach klar dafür verantwortlich, dass das Thema Verschlüsselung in den letzten Jahren deutlich an Popularität hinzugewinnen konnte. "Das hat uns enorm geholfen", so Vogels. Wie der Chief Technology Officer und Vice President von Amazon.com weiter ausführt, habe man als führender Anbieter von Clouddiensten schon vor der Affäre versucht, Kunden dazu zu bewegen, Informationen wie kritische Geschäftsunterlagen zu verschlüsseln.

Nach den Enthüllungen Snowdens habe sich sehr deutlich gezeigt, dass Verschlüsselung auf der Amazon-Plattform wesentlich häufiger eingesetzt wird - was untere anderem auch daran liegt, dass der Konzern mittlerweile in fast jedem Dienst auf der Cloud-Plattform AWS entsprechende Werkzeuge bereitstellt, die es Nutzern möglichst leicht machen, eine Verschlüsselung vorzunehmen.

Der Nutzer entscheidet

Vogels macht deutlich, dass natürlich auch Amazon an die Gesetze des Landes, in dem man tätig wird, gebunden ist, "egal ob es sich um die Gesetze in Deutschland, Großbritannien oder in den USA handelt". Kryptografie mache es aber möglich, jedem Anwender selbst die Entscheidung zu überlassen, wem Zugriff auf die Daten gewährt wird. "Wenn die Kunden die Daten verschlüsseln und dabei einen eigenen Schlüssel verwenden, ist auch sichergestellt, dass wir keine Daten weiterreichen können, selbst wenn jemand mit einer rechtlich verbindlichen Verfügung bei uns erscheint", so Vogels.

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