Die aktuelle Ladehemmung des Marktes für mobile Endgeräte bringt den britischen Chipentwickler ARM nicht aus dem Konzept. Denn gerade im riesigen Smartphone-Markt gehen zunehmend Produkte weg, die mit den aktuellsten und leistungsfähigsten Prozessor-Architekturen ausgestattet sind.
Wie aus den aktuellsten Bilanzen des Unternehmens hervorgeht, waren mehr als die Hälfte aller im vierten Quartal 2015 verkauften Smartphones mit Prozessoren ausgestattet, die auf der aktuellen v8-Architektur von ARM basieren. Dies verhalf dem Chipdesigner dazu, ordentlich zuzulegen, obwohl die Nachfrage nach Geräten nicht gerade rosig ist.
"Wir gehen derzeit davon aus, dass Chips, die auf unserer neuesten v8-Technologie aufbauen, in den Mobile-Märkten die älteren Designs weiter verdrängen werden", erklärte Finanzchef Chris Kennedy. Hinzu komme, dass in den nächsten Monaten auch noch mehr ARM-basierte Systeme im Bereich der Server und der Netzwerk-Infrastruktur von ihren Herstellern ausgeliefert werden können und den Absatz entsprechender Chips ankurbeln.
v8 auch bald in Billig-Handys
Aktuell sieht es so aus, dass der Umsatz der Halbleiter-Branche mit Chips, die in Smartphones verbaut werden, im letzten Quartal um drei Prozent gesunken ist. Da ARM für die v8-Nutzungsrechte aktuell aber etwa 30 Prozent mehr Geld bekommt, als für die Vorgänger-Architektur konnte man die Einnahmen im Lizenzgeschäft in dem Bereich um 24 Prozent steigern.
Was die künftigen Monate angeht, hat man bei ARM ebenfalls wenig Bedenken. Auch wenn sich der Smartphone-Markt - insbesondere in China - nicht so schnell wieder erholt, kann man trotzdem mit einem Wachstum rechnen. Kennedy begründet dies damit, dass bald wohl auch in den preiswertesten Smartphones überwiegend v8 verbaut wird. Hinzu kommt, dass ARM-Prozessoren in einer großen Bandbreite von Produkten zum Einsatz kommen, so dass Probleme in einem Segment - auch wenn es relativ groß ist - nur bedingt Einfluss auf die gesamte Entwicklung haben.