Von Wert sind nur die Besucher
Denn der Wert Yahoos bemisst sich für Verizon nicht in den verschiedenen Diensten, die das Unternehmen noch anbietet, sondern in den Nutzern, die noch immer regelmäßig dessen Seiten besuchen. Rund eine Milliarde User sind dies immerhin noch, was zu einem guten Teil auf den E-Mail-Dienst zurückzuführen sein dürfte, der noch immer eine hohe Verbreitung hat.Verizon will den Zukauf letztlich nutzen, um seinen Videostreaming-Dienst Go90 voranzubringen. Dieser braucht vor allem höhere Besucherzahlen. Alles dürfte also darauf hinauslaufen, dass Yahoo zukünftig dazu genutzt werden soll, dem Angebot zusätzliche Besucher zuzuführen. Den zusätzlichen Traffic könnte Verizon gut gebrauchen, um im Markt für Mobile-Videowerbung ähnlich gute Konditionen bekommen zu können, wie sie YouTube oder Facebook erhalten.
Neben seinen vielen Besuchern hat Yahoo in seinem Kern nicht mehr viel von Wert zu bieten, da die Unternehmensführung es seit vielen Jahren versäumt, neue Entwicklungen rechtzeitig mitzugehen. Der Firmenwert an sich besteht zum größten Teil aus der Beteiligung am chinesischen Internet-Konzern Alibaba, die inzwischen so groß ist, dass ihr Verkauf den Rest des Unternehmens mit kaum tragbaren Steuerforderungen belasten würde.