Das erste Dokument, das "Data Mining Handbook" (PDF bei Documentcloud.org), also das Handbuch für die automatische Auswertung von großen Datenmengen, gibt einen neuen Einblick in die Praxis der sammelwütigen Geheimdienste. Das neue Dokument aus dem Fundus von Edward Snowden stammt bereits aus dem Jahr 2011. Es befasst sich mit den Problemen der Auswertung und zeigt dabei die Schlüssel-Techniken des GCHQ. Außerdem bestätigt das Handbuch durch eindeutige Vermerke, wie der Geheimdienst nicht nur Metadaten, sondern auch die vermittelten Inhalte durchsucht. Und das selbst, wenn die Inhalte über Steganographie verschlüsselt oder durch andere Techniken die Inhalte schriftlich verschleiert sind.
Der britische Nachrichtendienst hat das Handbuch von der University of Bristol erarbeiten lassen. Die Uni arbeitet in vielen Bereichen eng mit der Behörde zusammen. So entstand auch das 96-seitige Handbuch. Das Dokument wurde als TOP Secret (Strap1) eingestuft.
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Das zweite Dokument ist ebenfalls mit der gleichen Geheimstufe bedacht und soll als eine Agenten-Checkliste dienen. Unter dem Titel "What's the worst that could happen?" (PDF bei Documentcloud.org) - "Was ist das schlimmste, was passieren könnte?" - geht es dabei um die Verteilung von Malware und um damit verbundene Risiken der Entdeckung. Laut BoingBoing bestätigt dieses Dokument, dass der Nachrichtendienst fleißige, willige Partner bei der Verteilung von Schadsoftware hatte.
Beide Dokumente zeigen den Status Quo der Überwachung durch die britischen Geheimdienste im Jahr 2011 und in den Jahren davor.
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