Wie der Consumentenbond mitteilte, habe man schon seit einiger Zeit versucht, durch Gespräche eine Besserung der Situation hinzubekommen. Allerdings hätten diese bis heute nicht gefruchtet. So bekämen Käufer von Samsung-Geräten noch immer nicht ordentlich mitgeteilt, wie lange und wann sie mit Updates für ihre Android-Smartphones rechnen können. Noch lieber würde man es natürlich sehen, wenn Samsung alle verkauften Geräte überhaupt einmal zeitnah mit Aktualisierungen versorgen würde.
Eigene Untersuchungen der Verbraucherschutz-Organisation hätten zum Ergebnis gehabt, dass 82 Prozent der in den Niederlanden verkauften Samsung-Geräte binnen eines Zeitraums von zwei Jahren nach dem Kauf nicht einmal ein Update auf die jeweils aktuellste Android-Version erhalten. Der Consumentenbond merkte an, dass die Situation bei verschiedenen anderen Anbietern von Android-Geräten nicht anders aussieht. Da aber Samsung in dem Land einen Marktanteil von rund 80 Prozent habe, liege der Fokus natürlich auf diesem Unternehmen.
Fehlendes Update als Gewährleistungs-Fall
Aus Sicht der Verbraucherschützer verstoße Samsung mit der bisherigen Praxis schlicht gegen die europäischen Rechtsnormen. Denn ein Smartphone, dessen Betriebssystem etwa über bekannte Sicherheitslücken verfügt und trotz eigentlich vorhandener Patches nicht aktualisiert wird, kann als defekt eingestuft werden. Der Hersteller habe dann seiner Gewährleistungspflicht nachzukommen.Entsprechend fordert der Consumentenbond, dass Smartphones mindestens über einen Zeitraum von zwei Jahren nach ihrem ursprünglichen Verkauf jeweils zeitnah mit den jeweils aktuellsten Android-Updates ausgestattet werden. Als "zeitnah" definieren die Verbraucherschützer dabei eine Spanne von maximal vier Wochen, nachdem der Code von Google bereitgestellt wurde.