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Bundeswehr arbeitet an offensiver Cyber-Abwehr zum Schutz ihrer Rechner

Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe 03/2016 von einem neuen, offensiven Angriffsplan der Bundeswehr bei Cyberattacken. Laut einem internen Dokument des Verteidigungsministeriums arbeitet die Bundeswehr nun an Cyberattacken zum Schutz der eigenen Computersysteme.
17.01.2016  16:21 Uhr
Die Bundeswehr ist an sich eine Parlamentsarmee, die im Verteidigungsfall zum Einsatz kommt - und auch in Sachen Cyberwar war das bisher so. Der Spiegel zitiert nun in seinem Artikel einen Sachstandsbericht, den das Verteidigungsministerium an den Bundestag übergegeben hat. Dort heißt es, dass "Abwehrkonzepte, die über den rein passiven Schutz zur Minimierung der Auswirkungen" eines Cyberangriffs hinausgehen, bereits von der Nato untersucht worden seien. Nun warte man darauf, dass die rechtlichen Grundlagen geschaffen werden, um eine solche aktive Abwehr einleiten zu können.

Responsive Cyber Defence

Dann werde die Bundeswehr bereits soweit sein, mit eigenen Angriffen auf potentielle Gegner in einem "Cyberwar" vorab fremde Netze zu unterlaufen. Die Bundeswehr plant also eine eigenen "Responsive Cyber Defence" aufzubauen, eine offensive, reagierende Cyber-Abwehr, die nicht erst bei einem Angriff zum Einsatz kommt. Die Cyber-Abwehr wird dagegen ein beständig operierender Stab.

Siehe auch: Anfangsbefähigung: Cyberwar mit der Bundeswehr

Erst 2012 hatte die 2006 neugegründete Cyberwar-Abteilung der Bundeswehr die erste Stufe ihrer Einsatzbereitschaft erreicht. Damals hieß es, Angriffe auf "gegnerische Netze" seien seit Ende 2011 prinzipiell möglich und seit 2012, immerhin mit rund zwei Jahren Verspätung, zum Einsatz freigegeben. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte dann Mitte 2015 eine umfassende Reform der Cyberwar-Abteilung angeordnet, zu der nun allem Anschein nach erstmals ganz offiziell eine offensive, reagierende Cyber-Abwehr gehört.

Offensive Angriffe

Ganz neu sind die Informationen von Spiegel dabei nicht. In etwa zeitgleich zur angekündigten Reform der Cyberwar-Abteilung hatte Netzpolitik.org bereits von den Planungen zu offensiven, digitalen Angriffe berichtet.

Mehr dazu: Bundeswehr arbeitete seit 2011 mit einem PRISM
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