Type Cover
Das neue Type Cover 4 ist ein gutes Beispiel dafür, wie Microsoft auch bei seiner Hardware das Konzept verfolgt, Produkte über mehrere Generationen hinweg zu pflegen und dabei zu perfektionieren. Beim neuen Tastatur-Cover hat man sich deshalb entschieden, den wichtigsten Teil des Produkts zu überholen und mal eben das komplette Keyboard ersetzt.
Chiclet-Stil statt vollflächiger Tastatur fast ohne Zwischenräume
Statt eines vollflächigen Designs, das praktisch keinen Raum zwischen den einzelnen Tasten ließ, kommt nun eine Art klassisches Chiclet-Design zum Einsatz - mit kleinerer aber immer noch üppiger Tastenfläche und einem für die meisten Nutzer sicherlich idealen Abstand zwischen den einzelnen Tasten.
Die Tasten des neuen Type Covers sind größer und der Abstand sehr gut ausgefallen, auch wenn man aus Platzgründen die Funktions- und Multimedia-Tasten am oberen Rand etwas schmaler gestaltet hat. Die Return-, Backspace- und Shift-Taste auf der rechten Seite sind allesamt groß ausgefallen und bestens erreichbar.
Während die rechte Shift-Taste nur als enorm bezeichnet werden kann, ist die Linke nur so groß wie die Buchstabentasten. Dies reicht aber vollkommen aus, so dass man im Nutzungsalltag keine Probleme hat, damit zu hantieren.

Zwar 'hüpft' das neue Surface Type Cover weiterhin, doch man kann leiser darauf tippen
Der Druckpunkt der Tasten ist durch die Bank weg sehr gut gewählt, so dass sich während der Arbeit mit dem Keyboard ein gutes Feedback abzeichnet. Zwar hat Microsoft die nach Außen sichtbaren Teile des Keyboards komplett runderneuert, doch darunter sitzt im Grunde der gleiche Unterbau wie zuvor. Die neuen Tasten sind also nicht nur sehr gut zu erspüren und zu betippen, sondern haben auch ordentlich Hub.
Durch den Umstieg auf die kleineren Tasten hat Microsoft auch noch einen anderen Nachteil des alten Covers abgestellt - war das alte Keyboard immer relativ lautstark zu betippen, ist die Geräuschkulisse beim neuen Modell deutlich geringer geworden. Da das Keyboard weiterhin mittels des Magnetstreifens am oberen Rand auf Wunsch am Tablet angeheftet werden kann, lässt es sich wie bisher leicht anwinkeln.

Mit dem bekannten Magnetstreifen kann man die Tastatur 'aufbocken'
Nutzt man es auf diese Weise, schwingt das Keyboard allerdings ebenso wie bisher leicht nach. Manchen Nutzer stört dies vielleicht, auch wenn man sich schnell daran gewöhnt. Dennoch klappert die Tastatur weiterhin etwas, was sich nur dadurch lösen lässt, dass man sie eben flach auf die jeweilige Unterlage legt. Hat sich das Textilmaterial an den Knickstellen nach einer kurzen Zeit "entspannt", liegt die Tastatur dann auch gerade auf dem Tisch auf und Schluss ist es mit dem Nachschwingen.
Trackpad
Neben dem Keyboard an sich hat auch das Trackpad des Surface Type Cover 4 eine Überarbeitung erfahren. Microsoft verbaut nun ein wesentlich größeres und auch insgesamt einfach besseres Trackpad, das aus einer Oberfläche aus Glas hergestellt ist. Es ist an jedem Ort klickbar und gibt dabei ein ordentliches Feedback. Nichts ist klapprig und die Verwendung von Glas als Material sorgt für einen hochwertigen Eindruck.Durch das Glas gleitet der Finger sehr leicht und man kann dank der geringen Reibung und der Größe ziemlich genau die Ziele auf dem Bildschirm treffen. Das Scrollen mit zwei Fingern funktioniert ebenso erstaunlich gut wie die meisten anderen Gesten, was für ein Trackpad an einem PC überraschend ist und bei anderen Systemen immer wieder Probleme macht. Ein springender Cursor oder ähnliches gehören hier der Vergangenheit an.

Das Trackpad ist überraschend gut
Microsoft ist es mit dem neuen Type Cover gelungen, ein überraschend gutes Paket zu schnüren, das unter Windows 10 gut funktioniert und einige Macken der Vorgänger beseitigt. Recht viel Hub, genau die richtige Tastengröße, eine angenehme Oberfläche auf sowohl den Tasten und dem Trackpad als auch Handballenauflage und Außenseite, ein gutes und vor allem gut funktionierendes Trackpad sowie eine insgesamt hohe Qualität sorgen dafür, dass das neue Type Cover sicherlich auch für die Besitzer des Surface Pro 3 ein sinnvolles Upgrade darstellt.
Trotz all diesen positiven Eigenschaften, gibt es auch beim neuen Type Cover etwas zu meckern. So ist das Cover sehr anfällig für Schmutz und wohl auch Kratzer. So sollte man stets sicher sein, dass die Unterlage für die Tastatur möglichst sauber und trocken ist, denn Feuchtigkeit und Dreck bleiben am "Fell" auf der Rückseite der Tastatur schnell haften. Eine Kleinigkeit, die ich persönlich bei anderen Notebook- und Tablet-Tastaturen sehr schätze, ist die Möglichkeit zur Regelung der Display-Helligkeit über die Tastatur - Microsoft hat auf die entsprechenden Tasten beim Surface Type Cover aber leider verzichtet.
Dafür kann man die Helligkeit der Tastatur-Beleuchtung selbst regeln und es gibt eine neue Fn-Taste, über die auf die doppelt belegten Funktionstasten zugegriffen werden kann. Praktisch ist auch, dass sogar die Capslock-Taste eine eingebaute LED hat, um über ihre Aktivität zu informieren - nicht schlecht für die sinnloseste Taste auf einem PC-Keyboard. Anders als in den USA verzichtet Microsoft beim neuen Keyboard-Cover in Europa vollständig auf den neuen Fingerabdruckleser, der zusammen mit Windows Hello sicherlich eine sehr praktische Möglichkeit zur schnellen und sicheren Anmeldung des Nutzers gewesen wäre - auch für deutsche und europäische Kunden.