Auch wenn es sich bei Dell um ein finanzkräftiges Unternehmen handelt, wäre eine solche Übernahme allein wohl schwer zu stemmen. Daher soll auch die Beteiligungsgesellschaft Silver Lake mit von der Partie sein. Diese war mit ihrem Kapital schon zur Stelle, als Konzerngründer Michael Dell Hilfe dabei benötigte, den Computer-Hersteller von der Börse zu holen und wieder in Privatbesitz zu überführen.
Abschied vom Privatkunden
Der Deal mit EMC wäre ein riesiger Schritt in den Umbau, den Dell in seiner Geschäftsstrategie vorantreibt. Der Hauptfokus des Unternehmens soll zukünftig auf den Geschäften mit Unternehmen liegen. Bisher spielte stets auch die Produktion für private Nutzer eine wichtige Rolle, doch angesichts der rückläufigen Entwicklung des PC-Marktes und der Tatsache, dass Dell im Mobile-Segment quasi nichts zu melden hat, wird man hier wohl zukünftig wesentlich weniger aktiv sein.EMC gehörte in den 1990er Jahren zu den Shooting-Stars der Technologie-Branche und war praktisch der Inbegriff für alles, wenn es um die Speicherung großer Datenmengen geht. Die Position war im Grunde mit dem vergleichbar, was Cisco bei der Netzwerktechnik oder IBM bei Mainframes war. In den letzten Jahren geriet der Konzern aber zunehmend unter Druck, da die Konkurrenz aus verschiedenen Richtungen größer wurde.
Dell Venue 10 7000




Heute liegt ein signifikanter Teil des Gesamtwertes nicht mehr beim reinen Storage-Geschäft. Großen Anteil hat auch die Tochter VMware, die im Enterprise-Bereich quasi den Standard für Virtualisierungslösungen darstellt. Hier darf man gespannt sein, wie es mit dieser weitergeht, denn schon in den letzten Monaten gab es immer wieder Forderungen, VMware aus dem Konzern herauszulösen. Weitere bekannte EMC-Töchter sind der Software-Entwickler Pivotal und der Security-Spezialist RSA. Auch bei diesen ist noch nichts darüber bekannt, welche weitergehenden Planungen in den Übernahmeverhandlungen eine Rolle spielten.