Das traditionsreiche Londoner Victoria and Albert Museum hat in dieser Woche eine für Technik- und Politikinteressierte spannende Ausstellung eröffnet: Unter dem Titel "All of this belongs to you" - also frei übersetzt "All dies gehört Ihnen" - zeigt das Museum Ausstellungsstücke zum Thema Privatsphäre.
Oder besser gesagt eine Ausstellung, die sich um den Kampf um die Privatsphäre dreht. Dabei soll es um den Umgang mit sensiblen Daten gehen. Um Sicherheitslücken, die die Technik ganz allgemein beherbergt, und mit dem Umgang der Menschen mit ihrer Privatsphäre. Ein Stück in der Ausstellung plakatiert diese fehlende Sicherheit ganz besonders gut: Es handelt sich um ein MacBook Pro, mit dem die Journalisten des Guardians die große NSA-Affäre aufarbeiteten. Der Laptop enthielt die Daten, die der Ex-Geheimdienstmitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden an die Journalistengruppe rund um Glenn Greenwald übergeben hatte.
Angeordnete Zerstörung
Der Rechner musste mit einigen anderen Geräten unbrauchbar gemacht werden, nachdem der britische Geheimdienst ihn konfisziert hatte. Man nahm in dazu auseinander und zerstörte große Teile. Ein Mitarbeiter des Guardians zeigte den Rechner jetzt in der Ausstellung via Twitter:
Regierungs-Vertrauen
Das Museum ist eigentlich bekannt für die größte Sammlung von Kunstgewerbe und Design weltweit. Dabei ist man aber immer neutral, wenn auch nicht unbedingt konservativ. Nun geht man mit der Ausstellung einen Schritt auf das Volk zu, um einen großen Denkanstoß für diejenigen zu geben, die nach den ganzen Abhörskandalen noch immer ein großes Vertrauen in die Regierungen haben.
Mit in der Ausstellung dabei sind übrigens noch zwei Smartphones: zum einen hat es das Cryptophone als besonders abhörsicheres Gerät in die Galerie geschafft. Zum anderen ist das Fairphone dabei, welches als nachhaltiges Smartphone den Markt verändern wollte. Die Ausstellung läuft noch bis 19. Juli 2015.