Microsoft steht mit den Arbeiten an dem neuen Betriebssystem vor einer großen Aufgabe und ist gerade dabei, sich in Teilen neu zu erfinden. Dazu gehören neben interessanten Eigenentwicklungen auch lukrative Zukäufe: beim neusten soll es sich um die Kalender-App Sunrise handeln, mit der künftig Windows ein mächtiges Tool bekommen könnte.
Laut dem Nachrichtenmagazin Techcrunch hat sich Microsoft für runde 100 Millionen US-Dollar die Kalender-Macher einverleibt. Die Informationen stammen laut dem Magazin aus Quellen, die direkt mit den Verhandlungen betraut waren und als vertrauenswürdig einzustufen sind. Microsoft wollte jedoch auf Nachfrage keinen Kommentar zu dem aktuell noch unbestätigten Aufkauf geben.
Sunrise.am
Sunrise gehört auf iOS, Android, OS X und mit seinem Webinterface zu den beliebtesten Kalender-Apps. Sunrise verfügt über Unterstützung für viele weitere bekannte Dienste, von Evernote über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter, bis hin zur Unterstützung von Google-Konten, Exchange und Outlook, sowie Github und Eventbrite. Sunrise fasst alle Erinnerungen, Events, Termine, Geburtstage und selbst Wettervorhersagen aus den anderen Diensten zusammen und zeigt sie alle in einer intuitiv zu bedienenden Nutzer-Oberfläche. Der App-Entwickler, das Startup Sunrise Atelier Inc., stammt aus New York und hat die App erst 2012 herausgegeben.
Derzeit bietet Sunrise keinen nativen Support für Windows an. Am PC kann man die App jedoch über den Webbrowser Chrome nutzen. Genau das könnte ein ausschlaggebender Punkt für das Interesse des Konzerns sein. Microsoft hatte im vergangenen Jahr einige App-Entwickler aufgekauft, um Anwendungen und Spiele auch für Windows verfügbar zu machen. Somit baut sich MS ein interessanteres Angebot für Windows-Nutzer auf, die ansonsten vielleicht auch aufgrund fehlender App-Unterstützung noch bei anderen Betriebssystemen wie beispielsweise iOS haften bleiben.
Laut The Verge hat sich auch Sunrise nicht zu den Übernahme-Gerüchten äußern wollen. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass Details zu solchen großen Übernahmen zunächst nur als Gerücht durch das Internet geistern. Microsoft lässt sich zudem ungern in die Karten schauen und kommentiert laufende Geschäfte mit Drittanbietern selten. Wenn etwas an den Gerüchten dran ist, wird man es aber zeitnah bestätigen können.