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Politik schaltet sich in Diskussion um Zalando ein

In die Diskussion um die Arbeitsbedingungen beim schnell wachsenden Online-Händler Zalando schaltet sich nun auch die Politik ein. Der thüringische Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) forderte nun Änderungen.
Axisadman (CC BY-SA 3.0)
04.11.2013  11:56 Uhr
So solle der Modehändler für bessere Arbeitsbedingungen in seinem Erfurter Verteilerzentrum sorgen. "Es muss Verbesserungen bei der Arbeitsdichte und Kontrolle der Mitarbeiter geben", forderte Machnig in der heute erschienenen Ausgabe des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Er drängt darauf, dass der Versandhändler auch Formen der betrieblichen Mitbestimmung schaffe, etwa durch die Wahl eines Betriebsrats. Bislang gibt es in keinem der drei unternehmenseigenen Logistikzentren eine Arbeitnehmervertretung. Dies ist in der Branche allerdings häufig der Fall. Insbesondere durch den Import einer Firmenpolitik aus den USA, die gewerkschaftlichen Bestrebungen offen feindlich gegenübersteht, werden Strukturen verhindert, die zumindest den gröbsten Auswüchsen im Umgang mit den Beschäftigten entgegentreten könnten.

Zalando war jüngst in die Kritik geraten, nachdem sich Beschäftigte über Kontrollen und Leistungsdruck beklagt hatten. Falle ein Mitarbeiter als zu langsam auf, werde seine Arbeitszeit genau protokolliert - so der Vorwurf einiger Erfurter Beschäftigter, der von Zalando jedoch zurückgewiesen wird. Kritisiert wird weiterhin, dass die Beschäftigten mit einem massiven Arbeitsdruck konfrontiert seien. Befristete Arbeitsverträge sorgen dafür, dass stets die Angst mit im Spiel ist, bald keinen Job mehr zu haben, wenn man sich nicht fügt.

Machnig hat seine Kritiken nun nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche bei einem persönlichen Gespräch mit der Geschäftsführung des Unternehmens geäußert. Zuvor hatte sich der Minister selbst für eine Ansiedlung Zalandos im strukturschwachen Thüringen stark gemacht, wo man andererseits eben doch für jeden zusätzlichen Arbeitsplatz dankbar ist.
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