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Autor des Exploit-Kits "Blackhole" ist endlich gefasst

Die russischen Behörden sollen den Entwickler eines der aktuell wichtigsten Exploit-Kits identifiziert und verhaftet haben. Dieser war bisher unter dem Pseudonym "Paunch" in der Cybercrime-Szene aktiv.
09.10.2013  11:59 Uhr
Von ihm wurde ein Produkt namens "Blackhole" auf dem Schwarzmarkt vertrieben. Dieses öffnete mit seiner Sammlung von Zero-Day-Exploits, die stets auf einem sehr aktuellen Stand war, über manipulierte Webseiten Türen für die Installation von Malware auf den Rechnern der Opfer. Die Schwachstellen des jeweiligen Systems wurden dabei automatisch erkannt und ausgenutzt. Das Security-Unternehmen Sophos hatte Blackhole in seinem letzten Jahresbericht als Marktführer im Malware-Bereich eingestuft. Im Zeitraum von Oktober 2011 bis März 2012 sollen bis zu 30 Prozent der Angriffe, die über Drive-by-Downloads abgewickelt wurden, direkt oder indirekt mit dem Produkt von Paunch zusammengehangen haben.

Bereits vorgestern verbreitete Maarten Boone, der beim niederländischen Unternehmen Fox-IT arbeitet, die Nachricht, dass Paunch in Russland verhaftet worden sein soll. Neben dem Autor des Exploits sollen die Behörden demnach auch einige seiner Komplizen festgesetzt haben. Diese Informationen betätigte einige Zeit später auch Alex Gostev von Kaspersky Lab. Weitergehende Angaben konnten diese allerdings nicht machen.

Inzwischen gibt es aber auch von Europol eine offizielle Bestätigung hinsichtlich der Festnahme. "Ich weiß, dass es stimmt, wir haben entsprechende Informationen erhalten. Ich kann aber noch nicht mehr sagen", erklärte Troels Oerting, der das European Cybercrime Centre leitet, die Spezialabteilung von Europol für Internet-Kriminalität. Offenbar halten sich die russischen Behörden aber noch bedeckt, was weitergehende Angaben angeht - eventuell um nachfolgende Ermittlungen nicht zu gefährden und andere Beteiligte vorerst noch im Unklaren darüber zu lassen, wie viel die Polizei weiß.
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