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Lavabit: Spendenflut für Kampf gegen US-Behörden

Der Gründer des E-Mail-Dienstes Lavabit, Ladar Levison, wurde binnen weniger Tage mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet, um sich gegen die US-Behörden zur Wehr zu setzen.
Ladar Levison
16.08.2013  13:14 Uhr
Lavabit bot einen Dienst an, bei dem die E-Mail-Kommunikation bestmöglich verschlüsselt abläuft. Der Service wurde unter anderem vom Whistleblower Edward Snowden genutzt. Wenige Tage nachdem dieser dort einen Account verwendete, um mit Menschenrechts-Aktivisten in Kontakt zu treten, verkündete Levison, dass er den Dienst wegen eines Vorkommnisses, über das er nicht reden darf, abschaltet. Alles deutet darauf hin, dass die US-Behörden ihn mit einem National Security Letter, der mit einer so genannten Gag-Order versehen war, konfrontierten. Dabei handelt es sich um eine Verfügung zur Herausgabe von Nutzerdaten an die Behörden, über die der Diensteanbieter nicht nur dem betroffenen User nichts mitteilen darf. Die Verpflichtung zum Stillschweigen geht so weit, dass Levison nicht einmal seinen Anwalt in alle Details einweihen kann.

Der Lavabit-Gründer kündigte allerdings an, sich gegen das Vorgehen der US-Behörden zur Wehr setzen zu wollen. Seiner Auffassung nach verstoßen die zugrundeliegenden gesetzlichen Regelungen fundamental gegen mehrere Grundsätze in der Verfassung der USA. Da ein solches Verfahren gegen den Staat allerdings von einer einzelnen Person kaum zu stemmen ist, bat er um Spenden an einen eigens dafür eingerichteten Rechtshilfe-Funds.

Wie Levison gegenüber der russischen Russia Today berichtete, sei der Betrag auf dem Konto sehr schnell in die Höhe geschossen. Schon nach einigen Stunden waren 40.000 Dollar eingegangen, einen Tag nach der Veröffentlichung seiner Stellungnahme waren es schon 100.000 Dollar. Inzwischen dürfte der Betrag noch um einiges höher liegen.

"Ich will weiter dafür kämpfen und alles tun, um das zu einem positiven Ende zu führen", erklärte Levison. Das beschränke sich allerdings nicht darauf, den Angriff vor einem Gericht abzuwehren, sondern erstreckt sich auch auf gesetzliche Veränderungen. "Das ultimative Ziel besteht darin, den Krieg zu gewinnen und wieder sicherzustellen, dass die US-Bürger ein Recht auf Privatsphäre haben, wenn es um ihre Online-Kommunikation geht."
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