X

Samsung: Schlechte Arbeitsbedingungen in Brasilien

Samsung soll sich in Brasilien wegen der schlechten Arbeitsbedingungen an seinem dortigen Standort vor Gericht verantworten. Derzeit laufen die Ermittlungen der brasilianischen Staatsanwaltschaft noch. Es geht um eine massive Überschreitung der Arbeitszeiten.
Reporter Brasil
14.08.2013  11:31 Uhr
Laut örtlichen Medienberichten hat das brasilianische Arbeitsministerium eine Klage gegen Samsung eingerecht, weil die Arbeitsbedingungen in einem Smartphone-Werk in der Freihandelszone der im Zentrum des Landes gelegenen Stadt Manaus zu schlecht sind. Unter anderem wird dem Elektronikkonzern vorgeworfen, dass die Mitarbeiter an Dutzenden von Tagen hintereinander extrem lange Schichten von rund 15 Stunden arbeiten müssen.
Samsung: Schlechte Arbeitsbedingungen in Brasilien
Samsung: Schlechte Arbeitsbedingungen in Brasilien

Außerdem ist von diversen Gesundheitsproblemen der Mitarbeiter die Rede. So klagen sie über Rückenprobleme, Sehnenscheidenentzündungen und andere Belastungserkrankungen. Es mangele zudem an Stühlen, so dass die Mitarbeiter oft tagelang stehend tätig sind. Inzwischen hätten mehr als 2000 Mitarbeiter um krankheitsbedingte Freistellungen gebeten.

Samsung kündigte nach Angaben des Korea Times an, alle nötigen Schritte zu unternehmen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. In Manaus werden vor allem günstige Smartphones, Fernseher der mittleren Preisklasse und Hausgeräte verschiedener Art für Samsung gebaut. Der Standort hat rund 5600 Mitarbeiter.

Samsung will nach eigenen Angaben in vollem Umfang mit den brasilianischen Behörden zusammenarbeiten, um die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen. In einer Stellungnahme hieß es, dass man stets versuche attraktive Zusatzleistungen für die Mitarbeiter anzubieten und eine sichere Arbeitsumgebung zu schaffen. Dabei halte man sich als globales Unternehmen an die Gesetzgebungen in allen Regionen, in denen Samsung aktiv ist, so der Konzren.

Dem widerspricht ein Bericht des Arbeitsministeriums, laut dem die Mitarbeiter von Samsung in Manaus keine Arbeitspausen machen können. Zudem hat Samsung bisher seine Zusage, genaue Auskunft über die Arbeitszeiten der Mitarbeiter zu erteilen, noch nicht erfüllt. Mit ihrer Klage wollen die Behörden Samsung nun zum Einlenken zwingen. Dem Unternehmen droht eine Strafe in Höhe von umgerechnet mindestens 81 Millionen Euro.
☀ Tag- / 🌙 Nacht-Modus
Desktop-Version anzeigen
Impressum
Datenschutz
Cookies
© 2024 WinFuture