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WikiLeaks:
Gespräch zwischen Assange und Schmidt

WikiLeaks hat die Abschrift eines höchst interessanten Gesprächs zwischen Julian Assange und dem Google-Manager Eric Schmidt veröffentlicht. Das Geheimtreffen fand 2011 statt und dauerte fünf Stunden.
Wikileaks
19.04.2013  11:52 Uhr
Wie das Technik-Blog The Verge unter Berufung auf die auf WikiLeaks veröffentlichte Abschrift des mehrere Stunden langen Gesprächs berichtet, biete die Konversation einen "faszinierenden Blick" auf die Gedankenwelt zweier Männer, die in den vergangenen Jahren großen Einfluss auf zahlreiche mit Technologie in Zusammenhang stehende Themen gehabt haben. Anlass des Treffens waren Schmidts Recherchen für das gemeinsam mit Jared Cohen geschriebene Buch "The New Digital Age", das dieser Tage erscheint, Cohen war beim Treffen mit Assange ebenfalls anwesend.

Nach einigen eher harmlosen Themen zum Anfang - die beiden sprechen unter anderem über die Funktionsweise von Bitcoins, Fluglinien und Assanges "verrückte" Fans - kamen die beiden zur Sache und wandten sich eher ernsteren Gebieten zu.

Schmidt bat den WikiLeaks-Gründer, auf die Kritik zu antworten, wonach das Portal mit seinen Veröffentlichungen viel Schaden anrichte. Grundsätzlich habe er "Sympathie" dafür, so Schmidt. Assange beschrieb seine Motive für die Schaffung von WikiLeaks als Folge eines verkrüppelten Systems, wie sich Information bewege. Einer der Gründe ist es, dass immer weniger Leute eine Zugangserlaubnis zu geheimen Informationen und Dokumenten hätten. Dabei würden immer häufiger Risikoszenarien gezeichnet, die nicht viel mit der Realität zu tun haben, so Assange.

Eric Schmidt fragte nach, warum man vor allem Dokumente westlicher Demokratien veröffentliche und nicht totalitärerer Regime und "Böser-Diktator-Typen", etwa in Afrika. Assange sagte dazu, dass man auch dazu viel "anständiges Zeug" habe. Gleichzeitig seien diese Länder aber nicht so gut vernetzt wie westliche. Hinzu komme, dass oft als Amtssprache nicht Englisch zum Einsatz kommt, auch das erschwere das Auffinden von Leaks.

Julian Assange meinte außerdem, dass man nichts gegen einen Leak seitens Google hätte, insbesondere im Zusammenhang mit auf dem Patriot Act basierenden US-Regierungsanfragen. Schmidt sagte, dass er derartige Gesetzgebung schon zuvor als "nicht transparent" kritisiert habe, allerdings wären Leaks dieser Art klar "illegal".
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