Wie das Magazin 'Technology Review' berichtet, entwickelt Microsoft Research ein System mit der Bezeichnung "Cloud-Offloaded GPS", das als CO-GPS abgekürzt wird. Das Ganze wird bereits in Form einer neuen Sensor-Plattform für mobile Endgeräte mit dem Namen CLEO getestet.
Die Wissenschaftler des Softwarekonzerns wollen mit CO-GPS dafür sorgen, dass GPS-Module künftig erheblich energiesparender und schneller arbeiten können als bisher. Bisher ist GPS einer der größten Stromfresser bei Smartphones und es kann auch Mal eine halbe Minute dauern, bis eine genaue Positionsbestimmung erfolgt ist.
Statt die aufwändigen Berechnungen und die Verfolgung der Satelliten ausschließlich auf dem jeweiligen Endgerät durchzuführen, wollen die Microsoft-Forscher Cloud-Server mit einbeziehen. Unter Verwendung von bekannten Daten wie etwa zu den Flugbahnen der Satelliten und Karten der Erdoberfläche kann die GPS-Positionsbestimmung mit Hilfe der Cloud deutlich beschleunigt und effizienter gemacht werden.
So soll es mit CO-GPS innerhalb von wenigen Sekunden eine anfängliche Positionsbestimmung durchzuführen. Außerdem konnte der Energiebedarf bei Tests um mehr als 99,9 Prozent reduziert werden. Im Praxistest ließ sich mit zwei einfachen AA-Batterien eineinhalb Jahre lang in sekündlichem Abstand eine Ortung mit CO-GPS durchführen. Aktuell saugt GPS Smartphone-Akkus innerhalb weniger Stunden leer.
Nach Auffassung des Teams von Microsoft Research ließen sich mit CO-GPS ganz neue Einsatzmöglichkeiten entwickeln, bei denen die Position eines Engeräts konstant ermittelt wird. So seien angepasste Fahrtroutenvorschläge anhand häufig genutzter Strecken möglich oder auch konkretere Suchergebnisse, die anhand der dauerhaften Positionsbestimmung verfeinert werden.