Ein entsprechender Bericht, der dem Hamburger Nachrichten-Magazin 'Der Spiegel' (heutige Ausgabe) exklusiv vorliegt, soll Mitte der Woche veröffentlicht werden. Darin prangern die Aktivisten etliche Missstände in sechs firmeneigenen Samsung-Fabriken an - unter anderem "gefährliche Arbeitsbedingungen", "ungültige Arbeitsverträge" und viel zu hohe Überstundenzahlen.
In drei der untersuchten Fabriken soll sogar Kinderarbeit weit verbreitet sein. Die teils unter 16 Jahre alten Schüler werden dabei angeblich von den Lehrern zur Fabrikarbeit gezwungen, weil sie sonst keine Abschlusszeugnisse erhalten. Die Verträge würden dabei direkt zwischen Schule und Fabrikbetreibern ausgehandelt, die Schulen bekämen im Gegenzug eine Kickback-Zahlung, so der Bericht.
Seitens Samsungs nahm man zu den Vorwürfen bisher nicht im Konkreten Stellung. "Wir messen uns an den höchsten Standards bei den Arbeitsbedingungen", teilte Samsung auf Anfrage des Magazins mit. "Wir haben Kenntnis von dem Bericht von China Labor Watch und analysieren die Situation vollständig."
Allerdings steht das Unternehmen nicht zum ersten Mal wegen der Arbeitsbedingungen in seinen Werken in der Kritik. Anfang des Jahres wurde der Konzern beim Negativ-Preis Public Eye-Award auf Rang 3 platziert. Dabei werden die weltweit schlimmsten Firmen benannt. Negativer als Samsung waren dabei nur der japanische Energiekonzern Tepco, dessen havariertes Atomkraftwerk in Fukushima seit über einem Jahr große Regionen Japans verstrahlt, und der brasilianische Bergbaukonzern Vale, dessen neues Staudammprojekt riesige Regionen im Amazonas-Regenwald überfluten wird, aufgefallen.