Das Regierungspräsidium Kassel hat die Wau-Holland-Stiftung, die einen großen Teil der Spendengelder für die Whistleblower-Plattform Wikileaks verwaltet, zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Hintergrund dessen ist der bislang noch ausstehende Geschäftsbericht. Dieser wurde trotz Aufforderung bisher nicht vorgelegt, berichtete das '
Handelsblatt' unter Berufung auf einen Sprecher der Aufsichtsbehörde. Im Zuge dessen will diese auch prüfen, ob die Verwaltung der Spendengelder überhaupt noch dem Stiftungszweck dient.
Benannt ist die Wau-Holland-Stiftung nach dem im Jahr 2001 verstorbenen Mitbegründer des Chaos Computer Clubs. Der satzungsmäßige Zweck der Stiftung liegt in der Beratung von Verbrauchern im Bereich der Datensicherheit elektronischer Medien und Kommunikation und der entsprechenden Zusammenarbeit mit Regierungsgremien.
Für Wikileaks tritt die Stiftung als Treuhänder von Spendengeldern auf. Diese umfassen inzwischen ein Volumen
von rund 750.000 Euro. Die Organisation äußerte sich bisher nicht öffentlich zu den Vorwürfen der Aufsichtsbehörde. Die Verzögerung bei der Vorlage des Geschäftsbericht könnten aber einer Überlastung der Mitarbeiter geschuldet sein.
Wie die Stiftung mitteilte, habe man es derzeit mit einem riesigen Spendenaufkommen zu tun und kam mit der Ausstellung von Spendenquittungen nicht nach. Gemäß der Mahnung durch die Kasseler Aufsichtsbehörde muss der Geschäftsbericht nun binnen sechs Wochen vorgelegt werden. Eine zusätzliche Frist ist zwar möglich, aber auch die Bestellung eines Wirtschaftsprüfers durch die Behörde.