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Computer-Spielsucht ist ernstes Problem geworden

Computer-Spielsucht ist bei Jugendlichen offenbar sehr verbreitet. In einer Untersuchung der Universität Koblenz-Landau zeigte sich, dass 11,3 Prozent der Befragten ein pathologisches (suchtähnliches) Verhalten aufweisen.
28.07.2008  17:26 Uhr
Unter den Betroffenen, bei denen der Hang zum Computerspielen krankhafte Züge annimmt, sind Jungen klar in der Mehrheit. Bei der Studie zeigte sich außerdem, dass diese in ihrer gegenwärtigen Lebenssituation ein höheres Ausmaß an Überforderung erleben und über weniger adäquate Strategien zur Bewältigung ihres Alltags verfügen als unauffällige Spieler und Nichtspieler. Das Spielen am Computer scheint bei der Mehrheit dieser Kinder und Jugendlichen eine Art von Bewältigungsstrategie zu sein, so die Forscher. Es wird demnach häufiger zur Stimmungsregulation eingesetzt.

Darüber hinaus sind die pathologischen Spieler in verschiedenen Lebensbereichen deutlich unzufriedener. Sie weisen auch verstärkt Unsicherheiten und Ängste bei sozialen Kontakten auf.

Pathologische Computerspieler nutzen am häufigsten "World of Warcraft" auf, so die Forscher. Dieses Spiel sei bekannt ist für seine Zeitintensität. Monatlich anfallende Gebühren, die leichte Verfügbarkeit, "Verpflichtungen" innerhalb der Gilde sowie das Fortlaufen des Spielgeschehens bei Abwesenheit des Spielers erzeugen eine starke Spielbindung, weshalb das Suchtpotenzial gegenüber vielen anderen Produkten vergleichsweise hoch ist.

Die Autoren der Studie betonen allerdings, dass häufiges und langes Computerspielen alleine nicht als pathologisch aufgefasst werden kann. Auffällig wird das Verhalten erst, wenn gleichzeitig Merkmale süchtigen Verhaltens erkennbar sind. Hierzu gehören zum Beispiel negative Konsequenzen im schulischen und sozialen Bereich, Schwierigkeiten, das Spielen mit dem Computer einzuschränken oder selbst zu beenden sowie körperliche Symptome wie Unruhe, Nervosität und Gereiztheit, wenn längere Zeit nicht am Computer gespielt wird.
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