Investmentbank hat Interesse an AVM
Das meldet das Handelsblatt und bezieht sich dabei auf Informationen von nicht näher genannten Insidern. Dabei soll eine Investmentbank ein Auge auf den deutschen Hersteller geworfen haben: "Die Investmentbank Lincoln habe einen Auktionsprozess vorbereitet", so das Handelsblatt. Die AVM-Gründer denken aber soweit das bekannt wurde ernsthaft über einen Verkauf ihres Unternehmens nach. Hintergründe wurden nicht genannt.Bisher sind die Pläne wohl auch noch längst nicht spruchreif. Die Übernahmegespräche befänden sich derzeit noch ganz am Anfang, heißt es aus gut informierten Kreisen. "Ob ein Deal zustande komme, sei aber noch unklar, in jedem Fall dürfte es noch Monate dauern", zitiert das Handelsblatt seine Quellen.
Lincoln lehnte bereits auf Anfrage des Magazins eine Stellungnahme ab. AVM erzielte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben einen Umsatz von 620 Millionen Euro, der Betriebsgewinn lag nach Schätzung in Finanzkreisen bei 80 bis 90 Millionen Euro. Das Unternehmen wurde 1986 von Johannes Nill, Peter Faxel, Ulrich Müller-Albring und Jörg-Detlef Gebert in Berlin gegründet. Letzterer ist heute nicht mehr mit dabei. Aktuell hat AVM fast 900 Beschäftigte.
AVM wird mit bis zu einer Milliarde Euro bewertet
Der Hersteller von Netzwerktechnik ist vor allem in Deutschland mit der FritzBox erfolgreich, dazu kommen zahlreiche Geräte für Heimnetzwerk, DECT-Telefonie und Smarthome.Falls es zu einem Verkauf kommt, schätzt man in der Branche einen Verkaufspreis von bis zu einer Milliarde Euro erzielen zu können. Aktuelle Bewertungen des Unternehmens sprechen von 750 Millionen bis zu einer Milliarde Euro. Drei der Gründer von AVM sind noch heute in der Geschäftsführung tätig.
Neue und erfolgreiche AVM-Fritz-Geräte




Die Gründungsgeschichte verlief nicht ganz so glatt, wie sich das die Studenten erhofft hatten. Es gab laut einem Spiegel-Bericht einige Probleme bei der Finanzierung des Start-ups. Nach der Gründung ihrer Studenten-WG ging es steil bergauf.
Nicht die ersten Verkaufsgerüchte
Schließlich gewann man die Beteiligungsgesellschaft einer Berliner Bank, um das Wachstum der jungen Firma zu finanzieren. Ende der 1990er sah es dann schon einmal so aus, als das AVM an einen Investor aus den USA verkauft werden könnte, als die Bank ihre Anteile verkaufen wollte.Damals wurden die Gründer sogar vor die Tür gesetzt, sie verließen ihr Unternehmen jedoch nur für kurze Zeit und trafen eine kostspielige Entscheidung. Sie übernahmen alle ausstehenden Anteile wieder, und waren danach alle persönlich hoch verschuldet.
Laut Medienberichten ist der Verkauf nun als Start in den Ruhestand geplant.
Gegenüber dem Magazin iFun gab AVM folgende Erklärung ab:
"Seit knapp 40 Jahren ist die Entwicklung des Unternehmens AVM eine große Erfolgsgeschichte. Inzwischen gehen die Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter von AVM bereits auf die 70 zu. Ihnen ist wichtig, dass der Erfolg von AVM weitergeht, auch wenn sie eines Tages nicht mehr im Unternehmen sind. Diesen Übergang planen sie seit geraumer Zeit aktiv und diskutieren ohne Zeitdruck verschiedene Möglichkeiten. Die geschäftsführenden Gesellschafter haben entschieden, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen. Das Einzige, was feststeht, ist das Ziel: Generationswechsel und dennoch Kontinuität. Die Erfolgsgeschichte soll weitergehen."
Zusammenfassung
- AVM erwägt laut Medienberichten Verkauf des Unternehmens
- Mögliche Investoren und Investmentbanken zeigen Interesse
- Übernahmegespräche befinden sich noch in einem frühen Stadium
- AVM erzielte 2022 einen Umsatz von 620 Millionen Euro
- Unternehmen wurde 1986 gegründet, aktuell fast 900 Beschäftigte
- Bekannt für FritzBox und weitere Netzwerk- und Smarthome-Geräte
- Geschätzter Verkaufspreis liegt zwischen 750 Millionen und einer Milliarde Euro