Ampelregierung setzt sich Ziel: 10 GW Wasserstoff-Erzeugung bis 2030
2020 hatte die Große Koalition ein Strategie-Papier vorgelegt, das definiert, wo und in welchem Umfang Anlagen zur Wasserstoff-Erzeugung in Deutschland entstehen sollen. Dem Markt will man dabei mit einer Mischung aus Investitionsförderung, Entlastung bei den Betriebskosten und dem richtigen energiepolitischen Rahmen helfen. Als Maßstab für den Bedarf hatte man 5 GW Elektrolysekapazität definiert. Jetzt haben sich fünf Minister der Ampelregierung darauf verständigt, diese Ziele deutlich anzuheben. Die Ampel setzt sich in der Anpassung der Strategie der Vorgänger das Ziel, dass in Deutschland bis 2030 Kapazitäten zur Erzeugung von Wasserstoff von mindestens 10 GW aufgebaut sind. Wie Heise aus Regierungskreisen erfahren haben will, wird für alle weiteren Kapazitäten, die benötigt werden, aktuell eine "gesonderte Importstrategie" erarbeitet. Demnach wurde das Vorgehen zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und vier weitere Ministerien abgestimmt.Im nächsten Schritt kann jetzt der Nationale Wasserstoffrat zu dem Entwurf Stellung beziehen, der Zeitplan für das angeschlossenen Gesetzgebungsverfahren ist aber eng gesteckt. Aktuell sieht die Regierung vor, die angepasste Strategie noch in diesem Monat mit einem Beschluss des Bundeskabinetts auf den Weg zu bringen.
Wichtig ist das Rohrverlegen
Neben den Kapazitätszielen zur Erzeugung ist es vor allem ein ausreichend bemessenes Netzwerk an Leitungen, das für die Nutzung von Wasserstoff in ganz Deutschland von großer Bedeutung ist. Erfahrungen aus dem Aufbau erneuerbarer Energie zeigen, dass die Verbindung von Energieträgern und Verbrauchern hierzulande bisher noch nicht reibungslos funktioniert - vor allem auch wegen politischen Hürden.Beim Wasserstoff soll das nach Wunsch der Regierung besser laufen. Das Ziel: bis spätestens 2028 sollen dank intensiver staatlicher Investitionen 1800 Kilometer Wasserstoff-Infrastruktur entstehen. Die vollständige Anbindung der großen Zentren für Erzeugung, Import und Speicherung an alle wichtigen Abnehmer sollen dann bis zum Jahr 2030 über das neue Wasserstoff-Netz erfolgen können.
Zusammenfassung
- Große Koalition hatte 5 GW Erzeugungskapazität definiert
- Ampelregierung will Ziel auf 10 GW erhöhen
- Investitionen, Entlastungen helfen dem Markt
- Gesonderte Importstrategie wird noch erarbeitet
- Kabinettsbeschluss noch im Juli 2023