Musk: Peinliche Vorstellung des Rechtsaußen-Präsidenten-Kandidaten

Christian Kahle, 25.05.2023 12:03 Uhr 12 Kommentare
Vielleicht hätte es Elon Musk als einen Wink des Universums deuten sollen: Als auf seiner Plattform die Präsidentschafts-Kandidatur des Gouverneurs Floridas, Ron DeSantis, bekannt gegeben werden sollte, versagten die Systeme. Musk wollte gemeinsam mit dem Republikaner DeSantis in einem Twitter-Space auftreten, also einem Raum für Audio-Konferenzen auf der Social-Media-Plattform. Der Investor David Sacks war als Moderator vorgesehen. Als es allerdings losgehen sollte, klinkte sich Sacks aus dem Raum aus und es gab heftige Rückkopplungen, die man zumindest in den Griff bekam. Anschließend allerdings flogen auch DeSantis und Musk immer wieder aus dem Space heraus und tauchten kurz danach erneut auf.

Erst als Sacks einen eigenen Twitter-Space eröffnete und die beiden anderen Personen sowie viele Zuhörer dorthin wechselten, konnte die offizielle Verkündung der Kandidatur dann nach 25 Minuten losgehen. Musk begründete die Probleme damit, dass die Server schlicht nicht verkraftet hätten, dass rund 600.000 User bei dem Event zuhören wollten. Er behauptete sogar, dass es das größte Ereignis gewesen sei, das es jemals in Social Media gab - ob dies stimmt, dürfte wohl davon abhängen, wie man die Twitter Spaces im Vergleich zu anderen Plattformen einstuft.


Twitter wird Wahlkampf-Plattform

Klar ist allerdings, dass der Schulterschluss zwischen Musk und DeSantis so zu einer etwas peinlichen Sache wurde. Jedoch zeigt sich, welche Bedeutung insbesondere Personen wie der Gouverneur Floridas Twitter inzwischen beimessen. Denn hier bekommen sie von ihrem Verbündeten Musk eine Plattform geboten, auf der sie ungefiltert eine hohe Reichweite erlangen können.

Das ist in anderen Medien so nicht der Fall - vornehmlich dann nicht, wenn noch eine redaktionelle Bearbeitung beziehungsweise Einordnung der Inhalte stattfindet. Immerhin gehört DeSantis zum äußersten rechten Rand der Republikaner. In seinem Bundesstaat geht er inzwischen per Gesetz gegen die Förderung von Toleranz und Inklusion vor. Institutionen, die andere politische Ansichten vertreten, bekommen staatliche Förderungen entzogen. Im letzten Jahr startete er außerdem ein sogenanntes "Umsiedlungsprogramm", mit dem Migranten in eine Urlaubsregion des US-Bundesstaates Massachusetts verfrachtet wurden, weil dessen Regierung eine liberale Einwanderungspolitik vertritt.

Zusammenfassung
  • Twitter-Space für Ron DeSantis' Präsidentschaftskandidatur versagte.
  • Technische Probleme konnten nicht gelöst werden.
  • Eröffnung eines weiteren Twitter-Spaces, um Kandidatur bekannt zu geben.
  • Musk behauptet, es sei das größte Ereignis in Social Media gewesen.
  • Schulterschluss von Musk und DeSantis.
  • DeSantis vertritt äußersten rechten Rand der Republikaner.

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