Astronomen sind durch Zufall während der Untersuchung der Galaxie GN20 mit dem James-Webb-Weltraumteleskop auf ein unglaubliches Phänomen gestoßen. Dabei entdeckten sie eine Galaxie, die sich inmitten eines sogenannten Starbursts befindet, also dem explosiven Anstieg der Sternentstehung.
James Webb schaut damit wieder einmal ganz weit in die Vergangenheit unserer Entstehungsgeschichte. Dieser geballte Sternentstehungsvorgang ist möglicherweise durch eine Kollision mit einer anderen Galaxie verursacht worden. Die Beobachtung ist ein absoluter Glücksfall und wird die Forscher mit vielen wichtigen Daten versorgen.
Erste Eindrücke in die neuen Forschungsergebnisse rund um GN20 wurden jetzt auf arXiv.org veröffentlicht. Die etwa 12 Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxie GN20 ist eine der frühesten aktiven sternbildenden Galaxien, die bisher von Astronomen im Detail untersucht werden konnten. Sie ist außerdem eine der leuchtkräftigsten staubigen sternbildenden Galaxien, die je untersucht wurden.
James Webb Space Teleskop
Lokalisiert im Protocluster
GN20 befindet sich in einer Region des Weltraums, die als Galaxien-Überverdichtung oder Protocluster bezeichnet wird. In diesen Regionen gruppieren sich die Galaxien schließlich zu einer massiven Ansammlung, die als galaktischer Haufen bezeichnet wird.
Sternbildende Galaxien sind von dichten Staub- und Gaswolken umgeben, die schließlich kollabieren und Sterne bilden. Das erschwert ihre Untersuchung allerdings. Die Astronomen fanden heraus, dass GN20 jedes Jahr neue Sterne hervorbringt, die etwa dem 500-fachen der Sonnenmasse entsprechen - und das schon seit etwa 100 Millionen Jahren. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass GN20 schließlich zu einer massereichen Galaxie werden wird, die den Galaxien im lokalen Universum um die Milchstraße ähnelt.