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Rückzug aus Russland:
Cisco hat Netzwerk-Technik physisch zerstört

Der Rückzug vom russischen Markt bedeutete für viele westliche Unternehmen, dass sie im vergangenen Jahr einfach die Geschäfte einstellten. Beim Netzwerkausrüster Cisco war dieser Prozess wesentlich handfester - und dauerte daher auch länger an.
06.04.2023  08:21 Uhr
Der US-Konzern hat seinen Ausstieg aus dem russischen Markt im Januar damit abgeschlossen, dass die verbliebenen Mitarbeiter die übrigen Lagerbestände physisch vernichteten. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um Ersatzteile für die Netzwerk-Systeme des Herstellers im Wert von über 23 Millionen Dollar. Das geht aus einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur TASS hervor. Cisco hatte bereits vor einem Jahr bekannt gegeben, die Geschäftstätigkeit in Russland einzustellen. Damit begann ein längerer Prozess der Abwicklung der Landestochter. Drei Monate später verweigerte das Unternehmen die Erneuerung von Lizenzen und erklärte, dass man sich nicht nur für die Dauer des Angriffskriegs gegen die Ukraine, sondern dauerhaft aus Russland und Belarus zurückziehen werde.


Saubere Abwicklung

Bis Mitte 2022 wurden dann vor allem formale Fragen geklärt - wie etwa die Kündigung zahlreicher Support-Verträge mit Kunden. Es folgten nach und nach die Entlassung der meisten Mitarbeiter und die weitere Abwicklung der Geschäftstätigkeit. Am Ende waren noch fünf Mitarbeiter angestellt, die eben unter anderem die Aufgabe hatten, dass keine Hightech-Produkte, die noch im Lager vorgehalten wurden, mehr funktionsfähig übrigblieben, wenn man die Schlüssel abgibt.

Darüber hinaus meldete man in den Bilanzen der Gesellschaft die Vernichtung des gesamten Anlagevermögens. Dabei handelt es sich schlicht um die Ausstattung, mit der die Angestellten ihre Arbeit verrichten konnten. Das reichte von Büro-Ausstattung, Möbeln und Vorführgeräten bis hin zu Dienstwagen. Somit konnte die Auflösung nun offiziell abgeschlossen werden.


Zusammenfassung
  • Cisco beendet Ausstieg aus Russland durch physische Vernichtung von Ersatzteilen im Wert von 23 Mio. USD
  • Abwicklung des Ausstiegs begann vor einem Jahr mit Verweigerung von Lizenzen
  • Kündigung zahlreicher Support-Verträge, Entlassung der Mitarbeiter und Abwicklung der Geschäftstätigkeit
  • Fünf Mitarbeiter sorgten für Unbrauchbarkeit der High Tech-Produkte
  • Vernichtung des Anlagevermögens durch Büro-Ausstattung, Möbel, Vorführgeräte und Dienstwagen
  • Auflösung nun offiziell abgeschlossen
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