Voting in polls will require verification for same reason.— Elon Musk (@elonmusk) March 27, 2023
Twitter: Nur wer zahlt, gilt als glaubwürdig
Es ist der Feed, den die Nutzer beim Zugriff auf Twitter als erstes zu sehen bekommen, bevor sie dann auf den "Following"- bzw. "Folge Ich"-Feed umschalten können. Nur wer ein "verifiziertes" Twitter-Konto hat und somit eben zahlender Kunde ist, soll dort nun also auftauchen, was die Sichtbarkeit normaler Nutzer deutlich reduziert, nachdem Twitter erst kürzlich die alte Verifizierung von Konten hinfällig gemacht hatte, bei der man nicht für den "blauen Haken" zahlen musste.Beobachter fürchten durch Musks jüngste Maßnahme vor allem eine Benachteiligung von Nutzern aus ärmeren Ländern, weil diese nicht für Twitter Blue zahlen können. Weil die meisten zahlenden Nutzer aus den USA oder Europa kämen, würden Menschen in Afrika, Südamerika oder auch Südostasien künftig wohl eher deren Inhalte im "For You"-Feed vorgesetzt bekommen, statt sich bei verlässlichen Quellen aus ihrer jeweiligen Region informieren zu können. Dies könne Falschinformationen Vorschub leisten, so die Kritiker.
Teilnahme an Abstimmungen setzt künftig ebenfalls Verifizierung voraus
Musk kündigte noch eine weitere, angeblich gegen Bots gerichtete Maßnahme an: nur verifizierte Accounts sollen künftig an Twitter-Abstimmungen teilnehmen dürfen. Auch wer einfach nur an einer der bisher von jedem Nutzer erstellbaren Mini-Umfragen seine Stimme abgeben will, muss also einen "blauen Haken" haben und somit monatlich sieben Euro für ein Twitter-Blue-Abonnement zahlen.Der Twitter-Eigner, Multimilliardär und Tesla-Gründer begründet auch diese Einschränkung damit, dass es ein "hoffnungsloser Kampf" gegen "Advanced AI bot swarms" wäre, wenn er die Nutzer nicht zur Kasse bittet. Inwiefern dies bei den meist vollkommen nutzlosen Umfragen normaler Twitter-User, die nicht mit Nachnamen Musk heißen, eine Rolle spielen soll, ist allerdings mehr als fraglich.
Musk hatte zuletzt gelegentlich eigene Umfragen gestartet, um Feedback zu bestimmten Änderungen an der Plattform zu sammeln. Natürlich beteiligten sich dabei auch viele "normale", also nicht zahlende Nutzer, deren Stimmen künftig einfach wegfallen. Böse Zungen behaupten nun, Musk wolle sie mit der Zahlungspflicht mundtot machen.
Zusammenfassung
- Elon Musk kämpft gegen Bot-Schwärme.
- Bot-Betreiber sollen durch monatliche Gebühr abgeschreckt werden.
- Sichtbarkeit normaler Nutzer wird reduziert, "verifizierte" im Vorteil.
- Kritik an Benachteiligung von Nutzern aus ärmeren Ländern.
- Zahlungspflicht kann Kritik bei eigenen Umfragen unterdrücken.