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Musks neueste Idee für Twitter: Polls & Sichtbarkeit nur noch für Geld

Twitter-Eigner Elon Musk hat eine weitere Idee zur Verbesserung des Nutzungserlebnisses und den Kampf gegen "Schwärme von fortgeschrittenen KI-Bots": Nur wer für ein kostenpflichtiges Abonnement zahlt, soll im "Für Dich"-Feed auftauchen. Auch für Twitter-Polls soll man zahlen.
Twitter
28.03.2023  10:28 Uhr
Elon Musk führt seit seinem Kauf von Twitter einen immerwährenden Kampf gegen eine angeblich unüberschaubar große Zahl von Bots, die ihm und den anderen Nutzern des Mikro-Blogging-Dienstes das Leben schwer machen. Dabei sieht er den Zwang, für viele Funktionen des Angebots zahlen zu müssen, als eines der Allheilmittel, schließlich würden die Bot-Betreiber wohl kaum die sieben Euro ausgeben wollen, die monatlich für ein Twitter-Blue-Abonnement fällig werden.
The is the only realistic way to address advanced AI bot swarms taking over. It is otherwise a hopeless losing battle.

Voting in polls will require verification for same reason.

— Elon Musk (@elonmusk) March 27, 2023 ','twitter');
Um die angebliche Übermacht der Bots zu besiegen, will Musk nun ab Mitte April beginnen, die Sichtbarkeit normaler Twitter-Nutzer weiter zu reduzieren. Nur wer ein Twitter-Blue-Konto hat, wird ab 15. April 2023 im sogenannten "For You" bzw. "Für Dich"-Feed auftauchen. Unter dieser Bezeichnung versteht man den von einem Algorithmus gefüllten Feed mit "empfohlenen" Inhalten, in dem wie bei Instagram oder Facebook die Posts und die Werbung diverser Accounts ohne zeitliche Ordnung gelistet werden.

Twitter: Nur wer zahlt, gilt als glaubwürdig

Es ist der Feed, den die Nutzer beim Zugriff auf Twitter als erstes zu sehen bekommen, bevor sie dann auf den "Following"- bzw. "Folge Ich"-Feed umschalten können. Nur wer ein "verifiziertes" Twitter-Konto hat und somit eben zahlender Kunde ist, soll dort nun also auftauchen, was die Sichtbarkeit normaler Nutzer deutlich reduziert, nachdem Twitter erst kürzlich die alte Verifizierung von Konten hinfällig gemacht hatte, bei der man nicht für den "blauen Haken" zahlen musste.

Beobachter fürchten durch Musks jüngste Maßnahme vor allem eine Benachteiligung von Nutzern aus ärmeren Ländern, weil diese nicht für Twitter Blue zahlen können. Weil die meisten zahlenden Nutzer aus den USA oder Europa kämen, würden Menschen in Afrika, Südamerika oder auch Südostasien künftig wohl eher deren Inhalte im "For You"-Feed vorgesetzt bekommen, statt sich bei verlässlichen Quellen aus ihrer jeweiligen Region informieren zu können. Dies könne Falschinformationen Vorschub leisten, so die Kritiker.

Teilnahme an Abstimmungen setzt künftig ebenfalls Verifizierung voraus

Musk kündigte noch eine weitere, angeblich gegen Bots gerichtete Maßnahme an: nur verifizierte Accounts sollen künftig an Twitter-Abstimmungen teilnehmen dürfen. Auch wer einfach nur an einer der bisher von jedem Nutzer erstellbaren Mini-Umfragen seine Stimme abgeben will, muss also einen "blauen Haken" haben und somit monatlich sieben Euro für ein Twitter-Blue-Abonnement zahlen.

Der Twitter-Eigner, Multimilliardär und Tesla-Gründer begründet auch diese Einschränkung damit, dass es ein "hoffnungsloser Kampf" gegen "Advanced AI bot swarms" wäre, wenn er die Nutzer nicht zur Kasse bittet. Inwiefern dies bei den meist vollkommen nutzlosen Umfragen normaler Twitter-User, die nicht mit Nachnamen Musk heißen, eine Rolle spielen soll, ist allerdings mehr als fraglich.

Musk hatte zuletzt gelegentlich eigene Umfragen gestartet, um Feedback zu bestimmten Änderungen an der Plattform zu sammeln. Natürlich beteiligten sich dabei auch viele "normale", also nicht zahlende Nutzer, deren Stimmen künftig einfach wegfallen. Böse Zungen behaupten nun, Musk wolle sie mit der Zahlungspflicht mundtot machen.

Zusammenfassung
  • Elon Musk kämpft gegen Bot-Schwärme.
  • Bot-Betreiber sollen durch monatliche Gebühr abgeschreckt werden.
  • Sichtbarkeit normaler Nutzer wird reduziert, "verifizierte" im Vorteil.
  • Kritik an Benachteiligung von Nutzern aus ärmeren Ländern.
  • Zahlungspflicht kann Kritik bei eigenen Umfragen unterdrücken.

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