MindGeek verkauft: Pornhub, YouPorn und Co. haben neuen Eigentümer

Nadine Dressler, 17.03.2023 20:29 Uhr 7 Kommentare
Das Medienunternehmen MindGeek, das vor allem für seine Videoportale für "Erwachsenenunterhaltung" wie Pornhub, YouPorn und Mydirtyhobby bekannt ist, ist verkauft worden. Der neue Inhaber setzt nun auf eine "prinzipienfeste, ethische Führung". Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. MindGeek wurde demnach für eine nicht öffentlich bekannt gemachte Summe an ein Privatkapital-Unternehmen aus Kanada verkauft. Der Käufer Ethical Capital Partners (ECP) zielt auf Branchen, die eine "prinzipienfeste ethische Führung" erfordern, heißt es.

Mittlerweile hat auch der neue Besitzer "Ethical Capital Partners" eine entsprechende Pressemitteilung zur Übernahme veröffentlicht.

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Übernahme kommt nicht überraschend

MindGeek hatte dabei zuletzt ein paar schwierige Monate überstanden - die Übernahme kommt daher auch nicht ganz aus heiterem Himmel.

Im vergangenen Jahr traten der Vorstandsvorsitzende und der Chief Operating Officer von MindGeek zurück, nachdem eine Medien-Recherche ergeben hatte, dass auf Pornhub nicht einvernehmliche Videos mit Minderjährigen erschienen waren. Das Unternehmen bestritt jedoch, dass die Rücktritte mit den Anschuldigungen in Zusammenhang standen und erklärte, die Netzwerke würden über "umfassende und effektive" Inhaltsrichtlinien verfügen, die vor missbräuchlichen Veröffentlichungen in Zukunft besser schützen würden.

Gegen das Unternehmen laufen noch weitere Klagen, unter anderem in den USA. Dort wird MindGeek in einer Sammelklage vorgeworfen, von Videos profitiert zu haben, die Vergewaltigungen zeigen.

Nun übernehmen die Ethical Capital Partners: "Wir arbeiten mit dem Team von MindGeek und mit Interessenvertretern zusammen, darunter Urhebern von Inhalten, Anwälten, Strafverfolgungsbehörden, Partnern aus der Zivilgesellschaft und politischen Entscheidungsträgern, um unsere Bemühungen zu untermauern und die sicheren Plattformen von MindGeek zu stärken, die über die gesetzlichen und regulatorischen Verpflichtungen hinausgehen", erklärte Solomon Friedman, Gründungspartner von ECP. Wie das in Zukunft dann aussehen wird, bleibt abzuwarten.

Zusammenfassung
  • MindGeek, bekannt für seine Videoportale, wurde für unbekannte Summe verkauft.
  • Käufer ECP will eine "prinzipienfeste, ethische Führung" etablieren.
  • MindGeek hatte zuletzt schwierige Monate und kam in die Kritik.
  • ECP möchte mit Interessenvertretern zusammenarbeiten.
  • ECP will in Zukunft eine sichere Plattform etablieren.

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