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Qualcomm: High-End ARM-Kern in CPU für Mittelklasse-Smartphones

Qualcomm beginnt mit der Einführung seines ersten Smartphone-Prozessors, der ein CPU-Design mit drei Kern-Clustern adaptiert, in niedrigeren Preisklassen. Mit dem Snapdragon 7+ Gen 2 bringt man diesen Ansatz erstmals in Mittelklasse-Smartphones.
Qualcomm
18.03.2023  20:00 Uhr
Der US-Chipgigant Qualcomm hat den Snapdragon 7+ Gen 2 vorgestellt. Es handelt sich um ein achtkerniges SoC für Smartphones der oberen Mittelklasse, das wie die High-End-Chips des Herstellers auf ein Tri-Cluster Core-Design der CPU setzt. Das heißt, es sind drei unterschiedliche Arten von Rechenkernen integriert. Bisher war dies nur bei den High-End-Chips der Snapdragon 8-Serie üblich.
Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 2
Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 2: Tri-Cluster CPU-Design kommt in die Mittelklasse

Einen Snapdragon 7+ Gen 1 gab es nicht

Beim Snapdragon 7+ Gen 2, der anders als der Name vermuten lässt, keinen direkten Vorgänger hat, ist ein ARM Cortex-X2-Kern mit bis zu 2,91 Gigahertz an Bord, den Qualcomm wie üblich als "Kryo Gold"-Kern vermarktet. Hinzu kommen drei weitere High-End-Kerne, welche die ARM Cortex-A710-Architektur nutzen und bis zu 2,49 Gigahertz erreichen. Außerdem gibt es vier Cortex-A510-Cores, die mit maximal 1,8 GHz arbeiten.

Qualcomm-Präsentation zum Snapdragon 7+ Gen 2

Qualcomm stellt damit auch in der Mittelklasse auf die ARMv9-Architekturen um, verspricht unter anderem bis zu 50 Prozent mehr Leistung bei der CPU, während die hier verwendete Adreno-GPU ihre Performance sogar verdoppelt haben soll. Benchmarks müssen dies erst noch belegen, doch dürfte die Leistung mit der grundlegenden Änderungen des Designs gegenüber dem Vorgänger Snapdragon 7 Gen 1 (ohne Plus) tatsächlich deutlich zugelegt haben.

Slow-Motion-Videos mit 240 FPS & 1080p-Auflösung möglich

Der neue Chip wird jetzt nicht mehr bei Samsung, sondern bei TSMC im 4-Nanometer-Maßstab gefertigt. Er bringt unter anderem auch eine stärkere Bildverarbeitung mit, die Smartphone-Kameras mit bis zu 200 Megapixeln-Auflösung unterstützt und 1080p-Videos mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde aufzeichnen kann.

Die Plattform bietet zudem Support für LPDDR5-Arbeitsspeicher und hat ein integriertes Snapdragon X62 5G-Modem, welches theoretische Downstream-Datenraten von bis zu 4,4 Gigabit/s zulässt. Auf WiFi 7 muss man in der Mittelklasse allerdings noch warten, denn das hier verwendete Funksystem FastConnect 6900 unterstützt maximal WiFi 6E. Bluetooth 5.3 ist ebenfalls an Bord und es gibt die inzwischen bei Qualcomm üblichen Gaming-Features.

Qualcomm zufolge sollen die ersten Smartphones mit dem neuen Snapdragon 7+ Gen 2 noch in diesem Monat auf den Markt kommen. Wahrscheinlich wird es sich dabei um das Xiaomi Redmi Note 12 Turbo und das Realme GT Neo 5 SE handeln, die somit beide von chinesischen Geräteherstellern kommen. Wann in Europa mit ersten Modellen zu rechnen ist, ist noch unklar.

Zusammenfassung
  • Qualcomm stellt Snapdragon 7+ Gen 2 vor: CPU-Design mit 3 Kern-Clustern
  • ARMv9-Architektur, 50% mehr Leistung, Adreno-GPU verdoppelt Performance
  • TSMC-Fertigung im 4-Nanometer-Maßstab, Bildverarbeitung für 200 MP-Kameras, 5G-Modem
  • Unterstützung für LPDDR5-Arbeitsspeicher, WiFi 6E, Bluetooth 5.3, Gaming-Features
  • Erste Smartphones noch im März 2023, Xiaomi Redmi Note 12 Turbo, Realme GT Neo 5 SE
  • Unklar, wann erste Modelle in Europa erscheinen
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