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Spektakuläre Aufnahme eines Plasma-"Wasserfalls" auf der Sonne

Ein Astrofotograf hat eine atemberaubende Aufnahme einer riesigen Plasmawand gemacht, die mit unvorstellbarer Geschwindigkeit auf die Sonnenoberfläche stürzt, nachdem sie in der Nähe des Südpols der Sonne ausgespuckt wurde.
16.03.2023  15:28 Uhr
Aufgenommen wurde das Bild durch Eduardo Schaberger Poupeau bereits in der letzten Woche. Die Plasmawand ragte dabei etwa 100.000 Kilometer über die Sonnenoberfläche hinaus, berichtete der Hobbyastronom Poupeau. Zum Vergleich: Das ist so hoch wie etwa acht übereinander gestapelte Erden. "Auf meinem Computerbildschirm sah es so aus, als ob Hunderte von Plasmafäden an einer Wand herunterträufeln würden", erklärte Poupeau das, was er mit seiner speziellen Kameraausrüstung einfing.
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Das Phänomen ist nicht gänzlich ungewöhnlich. In der Astronomie ist es als Kronenprotuberanz bekannt. Tritt solch ein Plasmaausstoß an anderen Stellen auf, kommt es zu den bekannten Schleifen, die sich entlang des Magnetfeldes wieder zur Sonnenoberfläche bewegen. Wenn allerdings große Mengen Plasma an einem der magnetischen Pole austreten, steigt es nach oben und fällt dann wie ein riesiger Wasserfall wieder nach unten.

Schneller Fall

Obwohl das Ereignis nicht ganz ungewöhnlich ist, gibt es nicht viele so spektakuläre Aufnahmen wie die von Poupeau. Und auch den Forschern geben die Ereignisse noch immer Rätsel auf. Denn das Plasma stürzt mit Geschwindigkeiten von bis zu 36.000 Kilometern pro Stunde zurück in Richtung der Sonnenoberfläche. Das ist schneller, als es durch die Gravitation und die Kraftwirkung des Magnetfeldes erklärbar ist.

Eine Studie, die 2021 in der Fachzeitschrift Frontiers in Physics veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Kronenprotuberanzen während ihrer Eruptionen zwei Phasen durchlaufen: eine langsame Phase, in der das Plasma langsam nach oben schießt, und eine schnelle Phase, in der das Plasma auf seinen Höhengipfel zusteuert. Es ist möglich, dass dies die Art und Weise beeinflusst, wie das Plasma auf die Oberfläche zurückfällt, aber es sind weitere Forschungen erforderlich, um dies mit Sicherheit sagen zu können.

Zusammenfassung
  • Astronom macht atemberaubende Aufnahme von Plasmawand, die auf Sonne stürzt.
  • Plasmawand ragt 100.000 km über Sonnenoberfläche hinaus.
  • Phänomen als Kronenprotuberanz bekannt.
  • Plasma stürzt mit Geschwindigkeiten von bis zu 36.000 km/h zurück.

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