Nvidia kommt nicht mehr nach: Microsofts KI-Strategie verschlingt GPUs

Roland Quandt, 16.03.2023 12:25 Uhr 31 Kommentare
HIGHLIGHT
Microsoft hat zwar den Zugriff auf den KI-gestützten Bing-Bot mittlerweile ohne Warteliste zugänglich gemacht, doch offenbar hat das Unternehmen Probleme, die dadurch stark gestiegene Nachfrage auch auf Seiten der dahinter stehenden Hardware zu bedienen. Wie das US-Magazin The Information berichtet, schränkt Microsoft mittlerweile den Zugriff auf die für die neuen Entwicklungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz verwendeten Server-Systeme intern ein, um die Kapazitäten für andere Nutzungsarten freizuhalten. Wer bei Microsoft intern an KI-Technologien arbeitet, muss sich jetzt auf eine Warteliste setzen lassen, heißt es.

Warteliste wegen Knappheit der Server-Kapazitäten

Dahinter steckt anscheinend ein Engpass bei der Server-Hardware, da Microsoft die Kapazitäten nicht schnell genug ausbauen kann. Der wichtigste Lieferant ist anderen Berichten zufolge Nvidia, denn der Hersteller liefert massenweise Grafikkarten, die in den Servern von Microsoft verbaut werden, um die Daten für die KI-Systeme zu verarbeiten.


Aktuell sollen mehr als 30.000 Nvidia-GPUs im Einsatz sein, um die derzeit verfügbaren KI-Anwendungen von Microsoft zu ermöglichen. Die Redmonder setzen dabei auf Enterprise-Grade-Modelle wie die Nvidia A100 und H100, die massenweise verbaut werden. Dennoch sollen die Kapazitäten noch nicht ausreichen, um mittelfristig eine einwandfreie Verfügbarkeit der Dienste zu ermöglichen.

Weil Microsoft heute auch noch neue KI-Funktionen rund um Office und seine anderen Produktivitätsanwendungen präsentieren will, versucht der Konzern dem Bericht zufolge, Prioritäten bei der Verwendung der begrenzt verfügbaren Hardware zu setzen. Man will offenbar sicherstellen, dass die von großer Aufmerksamkeit begleiteten Ankündigungen rund um neue KI-Dienste nicht unter Ausfällen oder knapper Verfügbarkeit leiden.

Hinter all dem steht der Versuch des Konzerns, sich mit der KI-fokussierten Strategie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. So hatte der Launch des Bing-Bots im Rahmen einer milliardenschweren Kooperation mit dem Startup-Unternehmen OpenAI, das die dabei zugrundeliegende Technologie in Form von GPT-4 entwickelt, bei Google für einen "roten Alarm" gesorgt. Google versucht also händeringend Schritt zu halten, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Zusammenfassung
  • Microsoft hat Probleme mit Hardware-Nachfrage.
  • Microsoft schränkt internen Zugriff auf Server-Systeme ein.
  • Engpass bei Server-Hardware, Nvidia liefert massenweise Grafikkarten.
  • Microsoft setzt Prioritäten, damit neue KI-Dienste nicht unter Ausfällen leiden.
  • Microsoft versucht Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenz zu erlangen.
  • Google versucht Schritt zu halten, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Siehe auch:
31 Kommentare lesen & antworten
Folge WinFuture auf Google News
Verwandte Themen
Microsoft Corporation OpenAI Nvidia Bing
Desktop-Version anzeigen
Hoch © 2023 WinFuture Impressum Datenschutz Cookies