
"Ich war mir der Tragweite dieses Verbrechens wirklich nicht bewusst", erklärte der Beschuldigte in einer Stellungnahme vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen zahlreicher Straftatbestände angeklagt - darunter Verschwörung, Urheberrechtsverletzung, Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Carrasquillo bekannte sich in dem Prozess schuldig und wurde nun zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt. Weiterhin wurden seine Vermögenswerte eingezogen, darunter fast 6 Millionen Dollar in bar, Lamborghinis, Porsches, Bentleys und McLarens sowie ein Portfolio von mehr als einem Dutzend Immobilien, die er in Philadelphia und seinen Vororten erworben hatte.
Beachtliche Lebensgeschichte
Dass das Gericht hart durchgriff, begründete es im Urteil auch mit den besonderen Umständen: "Sie haben eine große Anhängerschaft, und es könnte Leute geben, die denken, wenn Sie damit durchkommen, könnten sie das auch", erklärte der Richter. Dabei sprach auch einiges dafür, aus besonderen Umständen heraus etwas Milde walten zu lassen - denn Carrasquillo wurde wahrscheinlich weniger aufgrund einer besonders hohen kriminellen Energie, sondern durch seine Lebensgeschichte auf die schiefe Bahn getrieben.Er stammt aus Nord-Philadelphia und wuchs dort als eines von 38 Kindern auf. Seine Mutter wurde aus den USA abgeschoben und starb an einer Überdosis, als er noch ein Kind war. Sein Vater handelte mit Drogen und brachte Carrasquillo im Alter von 12 Jahren bei, wie man Crack herstellt. Er pendelte zwischen Verwandten und Pflegefamilien hin und her und lebte unter anderem zeitweise bei einem Betreuer, der ihn absichtlich in eine psychiatrische Einrichtung einweisen ließ, um an verschreibungspflichtige Drogen zu gelangen, die er später auf der Straße verkaufen konnte. Entsprechend verwies sein Anwalt darauf, dass er sich immerhin aus dem Drogen-Milieu lösen und ohne Schulabschluss und mit wenig finanzieller Unterstützung ein Multimillionen-Dollar-Geschäft aufbauen konnte.
Zusammenfassung
- Bill Omar Carrasquillo wurde zu 5,5 Jahren Haft verurteilt.
- Sein Vermögen wurde eingezogen.
- Pseudonym "Omi in a Hellcat", Community mit über 800.000 Abonnenten auf YouTube.
- Er bot Zugriff auf Content, der sonst wesentlich teurer gewesen wäre.
- Carrasquillo wuchs als eines von 38 Kindern auf.
- Das Gericht begründete das harte Urteil mit den besonderen Umständen.