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Fluch-Verbot wird gelockert: YouTube rudert nach Aufruhr zurück

Googles Videoplattform YouTube lockert die seit November geltenden Vorgaben für die Verwendung von Schimpfwörtern in Videos wieder. Man habe das Feedback der "Creator" gehört und außerdem festgestellt, dass die Vorgaben nicht den gewünschten Effekt erzielt hätten.
Youtube
08.03.2023  14:30 Uhr
YouTube erklärte in einem über den Creator-Kanal veröffentlichten Video, dass man die Daten zur Umsetzung der im November eingeführten Vorgaben zur Verwendung von Schimpfwörtern, Flüchen und Beleidigungen in den von seinen Nutzern veröffentlichten Videos ausgewertet habe. Dabei sei festgestellt worden, dass das Ergebnis strikter als geplant ausgefallen sei. Auf YouTube ansehen
Die im November 2022 erfolgte Verschärfung der Regelungen sorgte dafür, dass in den ersten 15 Sekunden eines Videos keine Schimpfwörter jedweder Art verwendet werden durften, wenn die Nutzer mit den Videos durch Werbung Geld verdienen wollten. Dies galt auch für ältere Videos, sodass viele "Creator" ihre Einnahmen aus alten Veröffentlichungen durch die automatisch erfolgende Demonetarisierung verloren.

YouTube lenkt ein, nimmt Regeln aber nicht vollständig zurück

YouTube wollte mit den Änderungen dafür sorgen, dass die Videos "werbefreundlicher" sein sollten, also für Werbetreibende attraktiver werden. Letztlich sorgten die neuen Regeln aber vor allem für Frustration bei den "Creators", die ihrem Ärger auch reichlich Luft machten. Hinzu kam, dass YouTube die Durchsetzung der Vorgaben nicht wirklich transparent gestaltete.

Seit gestern sollen Schimpfwörter und Flüche in YouTube-Videos mit Werbung nun wieder zulässig sein, wobei das Unternehmen die Vorgaben auch nicht vollständig zurücknimmt, sondern lediglich entschärft. So sollen Videos, in denen während der ersten sieben Sekunden Schimpfwörter verwendet werden, künftig für bestimmte Werbeeinblendungen zugelassen sein.

Sollten weitere Schimpfwörter, Beleidigungen und andere abfällige Äußerungen im weiteren Verlauf von Videos auftauchen, wird ebenfalls keine generelle Demonetarisierung mehr erfolgen - sofern die betroffenen Wörter nicht zu häufig auftauchen. Kraftausdrücke und Ähnliches in den Vorschaubildern bleiben allerdings "verboten". Bei Hintergrundmusik, in Intro- oder Outro-Musik bleiben sie hingegen ohne Auswirkungen.

Wie sich die jetzt vorgenommenen Änderungen in Deutschland auswirken werden, bleibt zunächst wie auch international abzuwarten. Der YouTube-Sprecher erklärte in dem Video nämlich auch, dass man die betroffenen Worte in unterschiedliche Kategorien aufteilt, wobei offen ist, wie dies in Deutschland umgesetzt wird.

Zusammenfassung
  • YouTube entschärft Vorgaben zu Schimpfwörtern in Videos
  • Werbung für Videos mit Schimpfwörtern in den ersten 7 Sek. erlaubt
  • Keine generelle Demonetarisierung mehr bei weiteren Schimpfwörtern
  • Kraftausdrücke in Vorschaubildern "verboten"
  • Hintergrundmusik mit Schimpfwörtern erlaubt
  • Wie sich Änderungen in Deutschland auswirken, bleibt abzuwarten
  • YouTube reagiert auf Kritik der "Creators"
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