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So viele Milliarden kostet der Wiederaufbau der Solarindustrie in Europa

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[o1] Schwips2020 am 07.03. 12:36
Und wer hat es vor gut 10 Jahren verbrochen und der auf dem Weltmarkt führenden Solarindustrie den Stecker gezogen?
Schwarz / Gelb. Vielen Dank !

Erinnert an die deutsche Pionierarbeit bei Lithium-Ionen Akkus. Auch da war Deutschland eigentlich seiner Zeit voraus. Doch kaum einer hat das Potenzial erkannt und die Politik war ignorant. In Asien hat man Danke gesagt und man dominiert heute den Markt.
[re:1] FatEric am 07.03. 12:54
@Schwips2020: Tja und wenn Vorschläge gemacht werden, wie man die aktuellen Krisen irgendwie zumindest teilweise in den Griff bekommen kann, gibt es von einer gelben Minderheitenpartei ständig Gegenwind. Wärmepumpen blöd, Tempolimit blöd, Verbrenner aus blöd.
[re:2] Paris Chen am 07.03. 14:08
+6 -
@Schwips2020: Den Transrapid nicht zu vergessen. Auch das ist ein geiles Projekt gewesen was jetzt in Asien fährt.
Kontrovers ich weis, dennoch finde ich den Transrapid eine hervorragende Erfindung, bedarf eben noch kleineren Feinjustierungen.
[re:1] Schwips2020 am 07.03. 17:25
+3 -1
@Paris Chen:

Der Transrapid.... Ohne Frage ein Stück genialer Technologie aber für Europa doch etwas oversized.
Was Max Bögl daraus gemacht hat,wäre hingegen wirklich ein Gewinn für den ÖPVN. Der hat das ganze Konzept noch mal neu überdacht und mit dem "TSB" eine Magnetschwebebahn entworfen, die wirklich tauglich für den Nahverkehr in Europa ist.
-Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
-Leiser und platzsparender, da die Trasse das Fahrzeug umschließt und nicht umgekehrt.
-modulare Bauweise der Trasse die auch ohne Stützen verlegt werden kann.
-geringerer Wendekreis im Vergleich zu Rad/Schiene Systemen
-Der Preis pro Kilometer Trasse ist auf dem Niveau einer S-Bahn.
...
Leider fährt das Ding aktuell auch wieder nur in China im Probebetrieb (die kleine Teststrecke auf dem Firmengelände von Bögl in Deutschland ausgenommen), weil die Bedenkenträger in der Politik immer noch dominieren . Die selben Fehler werden also wieder gemacht!
Das Eisenbahn-Bundesamt (herrlich der Name in diesem Bezug ) hat sogar schon die Zulassung erteilt.
[re:1] ZiegeDotCom am 08.03. 04:39
+ -
@Schwips2020: in China fahren zwar Transrapid allerdings auch dort nicht wirschaftlich. Zumindest wenn man den reinen Betrieb sieht
[re:1] ossichecker am 09.03. 06:46
+ -
@ZiegeDotCom: Es gibt eben Sachen welche sich erst nach einiger Nutzungszeit wirtschaftlich entwickeln. Auf jeden Fall hätte man die Technologie niemals kpl. an China abgeben dürfen. Ich bin mit dem Zug noch gefahren und kann nur sagen: Klasse Fahreigenschaften und was am Boden passiert, interessiert keinen - nicht den Zug und auch nicht den dort stattfindenden Verkehr. Ebenso auch die dort existierende Natur (Flora und Faune) zu einem bedingten Teil nicht. Das einzige Manko sind eben die zu bauenden Stützen bzw. Pfeiler. Aber auch hier gilt: Eine eierlegende Wollmichsau gibts nicht.
[re:2] ZiegeDotCom am 09.03. 08:18
+ -
@ossichecker: keine Frage, es ist eine tolle Technologie die Chinesen entwickeln sie nicht umsonst weiter. Dennoch ist sie nicht wirtschaftlich nicht zu betreiben, zumindest wenn man den reinen Transport betrachtet. Es wird auch nach 10 Jahren nicht wirtschaftlich. Wenn man die sideffects mit einrechnet dann mag es anders sein... Die Chinesen bauen ja nicht nur aus Prestige. Ich finde es falsch, andere Staaten zu unterdrücken oder Technologien vorzuenthalten. Dieses Verhalten hat zu den jetzigen globalen Konflikten beigetragen. Ich mag eher ein miteinander statt ein gegeneinander. Wir deutschen sind gut in der Entwicklung aber schlecht in der Vermarktung siehe mp3.
[re:3] Gösser am 08.03. 08:30
+1 -1
@Schwips2020: Also wenn ich mich recht erinnere, wurde die damalige Bundesregierung von der EU gezwungen, die Subventionen an die Solarindustrie einzustellen.
Deutschland war Vorreiter und Inovativ was die Solarindustrie betraf, aber die Bürokratie und verbohrte ignorannte Politiker haben das zu Fall gebracht.

Sorry, liebe Politiker. Aber wenn man keinen Plan halt, einfach mal nix machen und die Experten ran lassen. Nur daher reden, weil es populistisch ist, geht garantiert nach hinten los.
[o2] Torchwood am 07.03. 12:39
+6 -
Wäre man damals nicht so blöd gewesen, eine künftige Schlüsselindustrie bereitwillig in die Hände der Chinesen abzugeben, hätte man sich die vielen Milliarden sparen können, die jetzt für den Wiederaufbau der Solarzellen-Industrie nötig sind (und hoffentlich auch Früchte tragen und nicht einfach so verpuffen). Aber es wurden häufig fatale Fehler gemacht. Es war nicht nur die Fotovoltaik, sondern auch der Transrapid und dass es verpennt wurde, eine ebenbürtige europäische Chipindustrie zu etablieren.

In der Wirtschaft und in der Politik sitzen doch eigentlich Leute, die einen IQ oberhalb Zimmertemperatur haben sollten. Und selbst wenn nicht, dann haben sie Berater, die ihnen von gewissen Dingen abraten (ob sie den Rat annehmen würden, sei dahingestellt).

Das war mal der Trend zum ungebremsten Outsourcing in Billiglohnländer, von dem man sich eine Verschlankung der Wirtschaft und der Dienstleistungsbranche versprochen hat. Als ob nicht damals schon absehbar gewesen wäre, was das für Konsequenzen hat, wenn man am langen Arm eines Dienstleisters sitzt und sein Know-How aus der Hand gibt bzw. verramscht.

In meinen Augen un-be-greiflich.
[re:1] FatEric am 07.03. 13:02
+3 -
@Torchwood: Das Problem sind oft die Berater. Die beraten ja nicht unbedingt im Sinne der Politik, sondern im Sinne anderer. Eines der krassesten Beispiele dürfte die Lamprecht gewesen sein. Keine Ahnung von nichts und abhängig von Leuten, die ihr irgendwas erzählen.
[re:2] Thunderbyte am 07.03. 13:02
+3 -2
@Torchwood: Bitte nicht die sinnvolle und preisgünstige Technologie Photovoltaik in einen Korb mit dem teueren Rohrkrepierer Transrapid stecken. Das eine ist sinnvoll, das andere ist overengineered und unnötig.
[re:1] FatEric am 07.03. 13:07
+1 -
@Thunderbyte: Transrapid sehe ich ähnlich. Nette Technologie, völlig überteuert und unnötig. Es wird ja schon nicht das Potential der Schiene voll ausgenutzt.
[re:2] Torchwood am 07.03. 13:14
+1 -
@Thunderbyte: Der Transrapid war sicher overengineered, aber trotzdem ein Prestigeobjekt, immerhin.

Aber es gibt in der Tat noch einige Technologien, die bereitwillig aus der Hand gegeben wurden.
[re:3] Schwips2020 am 07.03. 17:33
+3 -
@Thunderbyte:

Das es anders geht bzgl einer Magnetschwebebahn hat dann Max Bögl mit dem "TSB" bewiesen.
Das wäre wirklich eine Bereicherung für den Nahverkehr und von den Kosten pro Kilometer einer S-Bahn ebenbürtig.
[o3] Frankenheimer am 07.03. 12:53
+5 -
Ist es denn wirklich so dass uns das Know How verloren gegangen ist oder haben wir lediglich unsere Produktion verlagert? Firmen wie Meyer Burger spielen ja immer noch vorne mit dabei, genauso wie es viele andere, wie bei mir z.B. Luxor Solar. Die Zellproduktion ist dann halt woanders. Aber ist das schlimm?

Ich finde das größte Problem war damals nicht, dass man die Hersteller ins Ausland hat abwandern lassen, sondern dass die EU im Gegenzug dazu noch versucht hat mit Strafzöllen den Import von asiatischen Modulen zu verhindern, was dann wiederrum dazu geführt hat, dass es für den Verbraucher so oder so viel teurer wurde.

Und als wäre das noch nicht genug gewesen fing man mit dem deutschen Amtsschimmel an der irgendwelche bescheuerten Steuer-Abschreibungen oder Umsatzssteuern verlangte und irgendwelche dubiosen und willkürlichen (10kwp) Grenzen einführte. Jetzt haben wir Millionen von Dächern leer, weil die Leute damals zu Recht, keinen Bock auf den Steuerkram hatten und wir haben Millionen von Dächern die nur halb gefüllt sind, weil damals niemand Lust hatte mit 2-3 kwp über die magische 10kwp Grenze zu kommen.

Letztgenannten Punkte waren wohl eher der größte Hemmschuh. Das, was jetzt mit Fallen der 19% MwSt passiert ist und das man jetzt versucht Balkonkraftwerke trivial einsetzbar zu machen ohne die große Papier-Keule zu schwingen ist etwas, was schon vor 20 Jahren hätte gemacht werden müssen. Wir wären diesbezüglich schon soviel weiter.

Und die nächsten Bremser stehen ja schon vor der Tür. Ich sage nur Vehicle to Grid und "Laden des heimischen Speichers aus "dreckigem" Netzsstrom. Auch hier versucht man wieder Knüppel zwischen die Beine des Pragmatismus zu werfen.
[re:1] FatEric am 07.03. 13:00
+7 -
@Frankenheimer: Was hauptsächlich fehlt, ist die Produktion von Wafern und wahrscheinlich damit verbunden, die Rohstoffsicherheit. Ansonsten haben die Grünen ja zum Glück den Weg freier gemacht und einiges wurde vereinfacht. Rückblickend ist es echt erbärmlich, wie viele Fehler die Merkelregierungen alle gemacht haben was die Energiepolitik betrifft.
Was die geforderten 17 Milliarden betrifft, die angeblich nötig wären, die Solarindustrie wieder auf die Beine zu bekommen, das wären Peanuts, wenn man die Wichtigkeit sieht. Tankrabatt und 9€ Ticket haben den Staat in nur 3 Monaten 5 Milliarden gekostet.
[o4] karlo73 am 07.03. 13:15
+6 -
Ja, ich kann mich gut daran erinnern. Ich wollte damals in die Mega-Boomende Solarbranche wechseln und ... bääämmm... Praktisch Tot über Nacht... Das hat viele Tausende Arbeitsplätze vernichtet!
Edit:
Die Baumärkte fingen damals an, China-Solarmodule zu unverschämt niedrigen Preisen zu verkaufen! Der Wirkungsgrad war weniger als die Hälfte der Deutschen Module, aber hey... Hauptsache billig...
[re:1] FatEric am 07.03. 13:20
+6 -
@karlo73: Und den Kohleausstieg hat man ständig immer weiter nach hinten verschoben, mit dem Argument, da hängen ja Arbeitsplätze dran. Eigentlich sehr lustig, wenn es nicht so traurig wäre.
[o5] karlo73 am 07.03. 13:28
+4 -
Es ist ja nicht nur die Solarbranche, die damals in Deutschland Selbstherrlich vernichtet wurde, auch die Windkraft wurde kürzlich zuverlässig vergrault:
"Deutschland verliert auch sein letztes Rotorblatt-Werk"
https://winfuture.de/news,130518.html
[o6] skrApy am 07.03. 15:17
+ -
die Solarindusttie ging Bankrott weil Deutschland es nicht mehr subventioniert hat... Deutsche Politiker haben von nix Ah ung und davon ganz viel! Die Stärke der Lobby rntscheidet wie sich etwas entwickelt und kein einziger Politiker !
[o7] Hybride am 07.03. 21:37
+ -1
Warum wird denn alles was zur Herstellung viel Arbeitskraft erfordert in "Billig"-Lohnländer verlagert? Das Hauptübel ist das, sind die, in Europa üblichen Steuersysteme, welche einer Matroska-Puppe ähnlich konstruiert sind und damit die Arbeitskosten immens in die Höhe treiben. Und warum macht man das? Weil Reiche und Besserverdiener kein Bock haben sich angemessen an Staatsaufgaben (Infrastruktur ...) zu beteiligen ... was man insofern sogar verstehen kann, weil dieser Staat sich mit seiner überbordenden Bürokratie und Kontrollsucht dermaßen Aufbläht, das das aus Sicht eines Unternehmensberaters wohl als "nicht sinnvolle, weil nicht wirtschaftliche Struktur" bezeichnet würde ...

Ein Produkt enthält nicht nur Umsatz bzw. Mehrwertsteuern, sondern eben auch die zur Produktion nötigen Lohnkosten, welche nebst Einkommensteuern auch wiederum Umsatz- und sonstige Verbrauchsteuern enthalten, was sich wie bei einem Lichtstrahl der zw. zwei Spiegeln pendelt, unendlich fortsetzt, immer kleinere Beträge zwar, aber eben eine unendliche Folge ... mit dem Ergebnis das die individuelle Steuerlast um so höher ist, je geringer der Lohn ist, den man bekommt. Bzw. liegt die Grenze eben da, wo Lohnbezieher ihr gesamtes Einkommen zum Lebensunterhalt Aufwenden müssen. Je höher das Gehalt, je mehr über die Lebensführung (Konsum) hinaus übrig bleibt, desto geringer die Steuerlast. Weil man das Geld ja nicht mehr Ausgibt, sondern für sich "arbeiten" lässt ... was sogar noch mehr Geld in die Kasse spülen kann, wenn man in steuermindernde Investments (zb. Mietwohnungen ...) Investiert.

Fazit, in Europa ist es politisch gewollt, das Arbeitsintensive Produktionen entweder "Outgesourced" oder hoch subventioniert werden, zb. alles was man nicht ins Ausland verlagern kann, etwa Bildung, Kinderbetreuung, Pflegeberufe, Gesundheits-System, Sozialarbeit usw. In anderen Bereichen sieht man eine mehr oder weniger politisch geduldete Ausbeutung von Menschen die dachten z.B. Deutschland würde ihnen eine tolle Zukunft bieten ... sei es in Schlachthöfen, bei Brief- und Paket-Dienstleistern oder im Bau-Gewerbe. Wo man mit einer winzigen Truppe Zollbeamte einem riesigen Sub-Sub-Sub-Sub-Sub-Unternehmer-Problem hinter her rennt... Daher behaupte ich, "die Politik" (=etablierte Parteien) will diese Probleme gar nicht lösen!
[re:1] Frankenheimer am 08.03. 07:07
+1 -
@Hybride: das mag alles vor 30 Jahren zugetroffen haben, aber in einer modernen Fabrik für Zellfertigung arbeiten so wenige Menschen, weil die Prozesse hochautomatisiert sind, dass das Thema Lohnkosten ziemlich unerheblich ist. Und ja...wir haben in Deutschland ein ziemliches Bürokratieproblem, aber wie man an der Gigafactory sieht, kann man auch schnell etwas hochziehen wenn man will.
Ich glaube jedenfalls das das Ausfallen der Produktion aufgrund von Zulieferproblemen die wir bei vielen Firmen jetzt sehen die ehemals immer auf just-in-time ohne Lagerhaltung gesetzt haben, deutlich teurer kommt als der Standort Deutschland an sich.
[re:1] Hybride am 08.03. 11:40
+ -
@Frankenheimer: siehe auch LNG-Terminals ... vielleicht ist es gar kein Bürokratie-Problem, sondern ein Organisations-Problem? Wenn es nur funktioniert, wenn sich alle Beteiligten einig sind? Im Zivilrecht, Steuer- und Sozialbereich dann aber doch eher ein Bürokratiemonster.

zu Punkt 1 (hochmoderne Fabrik) ... deshalb träumen gewisse Leute ja auch schon von Pflegerobotern und KI in vielen anderen Bereichen ... fragt sich nur, woher die Kaufkraft der Konsumenten kommen soll, wenn man die alle technisch weg Rationalisiert und sich gleichzeitig gegen ein Grundeinkommen verweigert?

Mit Managern die ihre Lagerhaltung auf Container Ausgelagert haben die sich auf Straßen, Schienen und Schiffen befinden, habe ich keinerlei Mitleid! Genauso wenig wie mit kriminellen Banken etc. Aber eigentlich ist ja das gesamte System an sich "kriminell" eine Art kriminelle Organisation, merkt nur keiner, weil alle glauben das es sich um "den Staat" handeln würde...
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