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Twitter: Werbekunden laufen in Scharen weg - Umsatz bricht massiv ein

Twitter geht es seit der Übernahme durch Elon Musk wirt­schaft­lich nicht besonders gut. Hinzu kommt, dass auch ak­tu­ell noch wei­te­re Einnahmen wegfallen könnten, weil das neue Ma­nage­ment laufende vertragliche Vereinbarungen einfach übergeht.
06.03.2023  15:31 Uhr
Nach der Übernahme durch Musk hatte dieser die Aktiengesellschaft in ein privat geführtes Unternehmen umgewandelt. Das hatte zur Folge, dass Twitter keine Bilanzen mehr veröffentlichen muss. Allerdings ist man zumindest gegenüber den Investoren, die neben Musk noch einige Anteile halten, rechenschaftspflichtig. Und wie das Wall Street Journal nun unter Berufung auf einen solchen Bericht ausführt, sei der Umsatz des Unternehmens im Dezember um ganze 40 Prozent im Jahresvergleich eingebrochen - konkrete absolute Zahlen nannte man hier aber nicht. Hintergrund dessen ist vor allem die Tatsache, dass sich zahlreiche Werbekunden zurückgezogen haben. Zwar bekommen Twitter-Nutzer noch immer viele Werbeeinblendungen gezeigt, dabei handelt es sich aber entweder um Restkontingente aus laufenden Verträgen oder aber um Reklameschaltungen, die deutlich geringere Einnahmen erzielen. Denn wie die Wirtschaftsredaktion erfahren haben will, hätten immerhin ungefähr 70 der hundert ehemals größten Werbekunden keine neuen Anzeigenplätze mehr gebucht.


Werbekunden bleiben weg

Das ist teils auch auf die neue Firmenpolitik Musks zurückzuführen. Dieser macht deutlich weniger gegen diskriminierende Inhalte und Mobbing gegenüber anderen Usern, das Moderatoren-Team ist weitgehend zerschlagen. In dem zunehmend toxischen Umfeld, das auf der Plattform entsteht, wollen sich viele Marken nicht präsentieren.

Und auch bei jenen, die bleiben, ist ein Beitrag zu den Einnahmen nicht unbedingt sicher. Das zeigt das Beispiel Amazon. Musk hat die Buchhaltung vor einiger Zeit angewiesen, bestimmte Rechnungen nicht mehr zu bezahlen - das betrifft nicht nur die Mieten für eine Reihe von Büros, sondern auch die Datenzentrum-Kapazitäten, die man bei Amazons AWS nutzt. Der Handelskonzern will daher die ausstehenden Beträge einfach mit dem verrechnen, was man eigentlich für die Buchung von Anzeigenplätzen bezahlt hätte.

Zusammenfassung
  • Twitter hat seit der Übernahme durch Musk wirtschaftliche Probleme.
  • Umsatz um 40% im Dezember eingebrochen.
  • 70 Prozent haben keine neuen Anzeigenplätze gebucht.
  • Musk tut weniger gegen toxisches Umfeld auf Twitter.
  • Viele Marken wollen sich in solchem Umfeld nicht präsentieren.
  • Musk hat Buchhaltung angewiesen, Rechnungen nicht zu bezahlen.

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