
Links ist Raumanzugmaterial mit Regolith bedeckt, rechts kam Flüssigstickstoff zum Einsatz
Scharf und hartnäckig
Das Regolith ist auch aus einem anderen Grund besonders lästig: Denn es ist direkter und ungefilterter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Damit ist es positiv geladen und haftet an allem, womit es in Berührung kommt. Das ist auch der Grund, warum die Apollo-Astronauten auf ihren Mondmissionen schnell zur Erkenntnis kamen, dass Bürsten gegen Mondstaub wirkungslos sind und die Sache sogar schlimmer machen, weil der Staub sich immer hartnäckiger festsetzte.Im Zuge der bevorstehenden Rückkehr zum Mond suchen Wissenschaftler deshalb nach Wegen, die man das Regolith besser von den Anzügen bekommen könnte. An der Washington State University kam man nun zum Schluss, dass flüssiger Stickstoff einen besonders vielversprechenden Ansatz darstellt (via New Atlas).
Leidenfrost-Effekt
Dabei wurde der besonders kalte Nebel der Flüssigkeit auf wärmere, mit simuliertem Regolith bedeckte Proben von Raumanzugmaterial gesprüht. Der Mondstaub perlte ab und schwebte im Stickstoffdampf davon. Physikalischer Hintergrund ist hier der Leidenfrost-Effekt, bei dem ein Wassertropfen auf heißem Untergrund "tanzen" kann.Die neue Säuberungsmethode wurde in der Atmosphäre sowie im Vakuum getestet und dabei stellten die Forscher fest, dass der Effekt im Vakuum besser funktioniert - es konnten auf diese Weise 98,4 Prozent der Partikel entfernt werden.
Zusammenfassung
- NASA plant Rückkehr zum Mond mit dauerhafter Vertretung.
- Mondstaub (Regolith) anders als irdischer: Kantig, hartnäckig, positiv geladen.
- Apollo-Astronauten: Bürsten wirkungslos, machen alles schlimmer.
- Forscher an Washington State University: Stickstoff als Lösung.
- Leidenfrost-Effekt: Mondstaub perlt ab und schwebt davon.
- Tests in Vakuum entfernten 98,4% der Partikel.