Microsoft will Activision Blizzard übernehmen und zuletzt lief es hier nicht nach Wunsch. Denn (erwartungsgemäß) haben gleich mehrere Behörden Einwände gegen den Deal, vor allem hinsichtlich Call of Duty und Co. auf anderen Konsolen. Doch nun präsentiert Microsoft eine Antwort.
In den vergangenen Wochen und Monaten hat sich vor allem Sony gegen dieses Geschäft gestellt und offenbar massives Lobbying betrieben. Der PlayStation-Hersteller argumentiert, dass Microsoft insbesondere Call of Duty zu einer Xbox- und PC-exklusiven Angelegenheit machen könnte und Sony bzw. die PlayStation dadurch einen signifikanten Wettbewerbsnachteil hätten.
Microsoft beteuert, dass man schon mehrfach an Sony herangetreten sei, um vertraglich zuzusichern, dass Call of Duty noch lange auf PlayStation 5 und deren Nachfolgern verfügbar sein wird. Doch der japanische Elektronikriese hat das mehr oder weniger kategorisch abgelehnt und gemeint, dass man nur eine zeitlich unbegrenzte Zusicherung akzeptieren würde - was Microsoft ablehnt, weil man meint, dass es ein "unbegrenzt" in Verträgen nicht geben kann.
Zehn-Jahres-Deal mit Nintendo
Und nun hat Microsoft durchaus vorgelegt, und zwar mithilfe von Nintendo: Denn Microsoft-President Brad Smith hat via Twitter bekannt gegeben, dass sein Unternehmen mit Nintendo einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet habe: "Wir haben jetzt einen verbindlichen 10-Jahres-Vertrag unterzeichnet, um Xbox-Spiele für Nintendo-Spieler zugänglich zu machen. Dies ist nur ein Teil unseres Engagements, Xbox-Spiele und Activision-Titel wie Call of Duty mehr Spielern auf allen möglichen Plattformen zugänglich zu machen."
Der Vertrag sieht "vollständige Feature- und Content-Parität" vor, laut Microsoft sei man bestrebt, "anderen Spieleplattformen langfristig einen gleichberechtigten Zugang zu Call of Duty zu ermöglichen, um mehr Spielern eine größere Auswahl zu bieten und den Wettbewerb auf dem Spielemarkt zu fördern".
Der Zeitpunkt dieser Bekanntgabe ist natürlich kein Zufall, denn heute findet ein wichtiges Hearing bei der EU statt und Microsoft wird die Nintendo-Vereinbarung sicherlich als wichtigen Beweis präsentieren, dass es eben doch möglich ist, vertragliche Lösungen zu finden - während Sony sich destruktiv verhält.