Nimm das, Sony: Microsoft vereinbart mit Nintendo Zehn-Jahres-Deal

Witold Pryjda, 21.02.2023 10:11 Uhr 37 Kommentare
Microsoft will Activision Blizzard übernehmen und zuletzt lief es hier nicht nach Wunsch. Denn (erwartungsgemäß) haben gleich mehrere Behörden Einwände gegen den Deal, vor allem hin­sicht­lich Call of Duty und Co. auf anderen Konsolen. Doch nun prä­sen­tiert Microsoft eine Antwort. In den vergangenen Wochen und Monaten hat sich vor allem Sony gegen dieses Geschäft gestellt und offenbar massives Lobbying betrieben. Der PlayStation-Hersteller argumentiert, dass Microsoft insbesondere Call of Duty zu einer Xbox- und PC-exklusiven Angelegenheit machen könnte und Sony bzw. die PlayStation dadurch einen signifikanten Wettbewerbsnachteil hätten.

Microsoft beteuert, dass man schon mehrfach an Sony herangetreten sei, um vertraglich zuzusichern, dass Call of Duty noch lange auf PlayStation 5 und deren Nachfolgern verfügbar sein wird. Doch der japanische Elektronikriese hat das mehr oder weniger kategorisch abgelehnt und gemeint, dass man nur eine zeitlich unbegrenzte Zusicherung akzeptieren würde - was Microsoft ablehnt, weil man meint, dass es ein "unbegrenzt" in Verträgen nicht geben kann.

Zehn-Jahres-Deal mit Nintendo

Und nun hat Microsoft durchaus vorgelegt, und zwar mithilfe von Nintendo: Denn Microsoft-President Brad Smith hat via Twitter bekannt gegeben, dass sein Unternehmen mit Nintendo einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet habe: "Wir haben jetzt einen verbindlichen 10-Jahres-Vertrag unterzeichnet, um Xbox-Spiele für Nintendo-Spieler zugänglich zu machen. Dies ist nur ein Teil unseres Engagements, Xbox-Spiele und Activision-Titel wie Call of Duty mehr Spielern auf allen möglichen Plattformen zugänglich zu machen."

Der Vertrag sieht "vollständige Feature- und Content-Parität" vor, laut Microsoft sei man bestrebt, "anderen Spieleplattformen langfristig einen gleichberechtigten Zugang zu Call of Duty zu ermöglichen, um mehr Spielern eine größere Auswahl zu bieten und den Wettbewerb auf dem Spielemarkt zu fördern".

Der Zeitpunkt dieser Bekanntgabe ist natürlich kein Zufall, denn heute findet ein wichtiges Hearing bei der EU statt und Microsoft wird die Nintendo-Vereinbarung sicherlich als wichtigen Beweis präsentieren, dass es eben doch möglich ist, vertragliche Lösungen zu finden - während Sony sich destruktiv verhält.

Update vom 22.02.2023: Inzwischen hat sich auch Nvidia auf den Deal eingelassen. Weitere Informationen sind in unserem Artikel Der Druck auf Sony wächst: Microsoft einigt sich nun auch mit Nvidia zu finden.

Zusammenfassung
  • Microsoft will Activision Blizzard übernehmen, Behörden haben Einwände.
  • Sony argumentiert mit Wettbewerbsnachteil.
  • Microsoft bietet Sony eine zeitlich begrenzte Zusicherung, Sony lehnt ab.
  • Microsoft einigt sich mit Nintendo auf 10-Jahres-Vertrag.
  • Vertrag als Beweis für vertragliche Lösungen beim Hearing der EU.
  • Nvidia einigt sich nun auch auf den Deal.

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